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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 54
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Hans Harter

nicht möglich gewesen wäre: „Der ausgedehnte
Betrieb war [...] nur unter der
Voraussetzung denkbar, dass die Flößerei
auf der Ybbs sowohl physisch als gesetzlich
möglich sei".18

Abb. 5: Das erste
Ybbs-Floß bei
Kleinhollenstein. -
Gemälde von Josef
Gabriel Frey, 1866
(Ausschnitt). -
Museum Waidhofen
a.d. Ybbs

Zum holzindustriellen Betrieb
an der Ybbs

Bei normalem Wasserstand brauchte ein
Floß von der oberen Ybbs nach Amstet-
ten eineinhalb Tage. An Kosten werden
100 Gulden angegeben, für Löhne, Verpflegung
und Rücktransport des 12-14
Mann starken Flößergespanns, das dafür
ein Volumen von 500-600 Baumstämmen
und eine Oblast von 100 fm Schnittholz19
ans Ziel brachte. Die Transportleistung
der Ybbs-Flößer belief sich 1866 auf
weitere 87 Flöße mit 1 Mio. Kubikschuh
(33300fm), 1867 auf 98 mit 1,2 Mio. Kubikschuh
(40000 fm). Danach waren es
jährlich 90-100 Flöße20, womit von
Frühjahr bis Herbst alle 2-3 Tage ein Floß
die Ybbs herabkam. Das auf die Flößerei
und vier Sägewerke gestützte Holzunternehmen
Waidhofen verhandelte 1866-
1868 etwa 100000 fm Holz. Das meiste
ging zur Dampfsäge nach Amstetten, wo
ca. 400 Menschen beschäftigt waren.21 Die Holzprodukte wurden
auf den deutschen Markt gebracht oder gingen die Donau
hinab: „Wien, Pest und Nieder-Ungarn, bis zur türkischen
Grenze, sind die Abnehmer".22

Die Straßburger Firma sah sich jedoch bald dem Vorwurf
der „übermäßigen und unrationellen Ausnutzung der Forste"
ausgesetzt.23 Man sprach von „Waldausrottung" und dass sie
sich „mit voller Kraft auf die Säuberung und Versilberung der
Holzbestände verlegte".24 Dies war jedoch nicht der Grund,
dass sie die Domäne 1869 wieder veräußerte. Er ist in den
hohen Investitionen von 700000 Gulden und der unzureichenden
Verzinsung des Kapitals für die Teilhaber zu suchen.
Darauf lassen die massenhaften Eingriffe in den Waldbestand
schließen, in der Absicht, in möglichst kurzer Zeit das nutzbare
Holz zu Geld zu machen, „um die Zinsen des großen Capitales
zu decken und einen entsprechenden Gewinn zu erzielen".25


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