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Die Floßbarmachung der Ybbs in Niederösterreich
Doch wurde den „rühmlichst bekannten
" Straßburgern für „das großartige
Werk" das „einzig in ganz Österreich
dasteht und das gerechte Erstaunen
vieler Fachleute erregte" auch Anerkennung
gezollt: Der Forstwissenschaftler
Edmund von Berg, der 1870 Waidhofen
besuchte (wo sein Sohn Forstdirektor
war), sah einen Quantensprung bei Holztransport
und -Verwertung: „Wir haben
in verschiedenen Ländern viele Flößereien
gesehen, allein niemals eine so ineinandergreifende
vorzüglich organisierte
Einrichtung für den Holztransport
aus dem Hochgebirge wie in den Waid-
hofer Forsten". Ausdrücklich lobte er die
vom „bewährten Flößermeister Koch"
gegen alle Bedenken eingeführte Flößerei
: So, wie man hier die Hochgebirgs-
wässer zum Transport des Holzes benütze
, sei man im Stande, „von einer uralten
Kohlholzwirtschaft der primitivsten
Art in die reine Nutzholzwirtschaft
überzugehen".26
Auch das k.k. Ackerbauministerium
sah das Ybbs-Unternehmen als Beweis
dafür, „wie durch verständige Regulierung
des Flußbettes und durch weise
Benützung des Wassers selbst ganz unbedeutende
Flüsse dem Holztransporte dienstbar gemacht
werden können".27 Beeindruckend sei die „in Österreich sonst
nirgends in dieser vorzüglichen Weise organisierte Flößerei":
Sie lenke „Langholz mit Oberlast von Schnittholz auf einem
bisher für solche Zwecke als unbrauchbar bezeichneten kleinen
Gebirgswasser [...] an zahlreichen Wasserwerken vorbei und
theilweise über dieselben hinüber, durch 12 bis 14 Flößer, an
die Schwelle der an der Eisenbahn gebauten Dampfsäge". Mit
diesem System aus traditionellem Wassertransport und modernen
Einrichtungen für Verarbeitung und Weitertransport sei
ein Waldgebiet in der Ausdehnung von 6 Quadrat-Meilen [...]
dem Weltverkehr erschlossen worden". Die „erste Einrichtung"
dafür stellten „Flößer aus dem Schwarzwalde" her, „denen sich
auch österreichische Flößer als gelehrige Schüler anschließen
".28 So fand ein Wissens- und Techniktransfer statt, der in
der k. k. Monachie nicht ohne Beachtung blieb.
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Abb. 6: Würdigung
durch Josef Gabriel
Frey, 1866/1880. -
Museum Waidhofen
a.d. Ybbs
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