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Die Floßbarmachung der Ybbs in Niederösterreich
Abb. 7: Einbindstätte
bei Göstling. - Foto:
Helm (um 1872),
in: Ausstellung
(wie Anm. 30).
nis führt, dass Flößerei erfolgreich eher in „den weniger kultivierten
Ländern der Stefanskrone" betrieben werden kann, wo
es keine derartige Konkurrenz ums Wasser gibt.36
Auch die Kosten waren hoch: Die Wieden, deren Beschaffung
wegen der nötigen Mengen nicht einfach war, trieben sie
in die Höhe37, dazu kamen die für Einbinden, Transport, Geräte
, Flößereibauten und Entschädigungen. So sei die Gestörflößerei
eine sehr teure Transport-Methode, die man nur anwenden
soll, „wenn es darauf ankommt, das Holz in ganzen
Stämmen an die Konsumtionsplätze zu bringen".38 Dem Forstdirektor
machten auch die Flößer zu schaffen: Zwar war es
„unerläßlich, sachkundige Arbeiter aus dem Schwarzwalde zu
beziehen", zumal es sieben Jahre brauchte, „bis sich eine genügende
Anzahl heimischer Arbeiter vollständig mit der neuen
Arbeit vertraut gemacht hatte". Doch: „Fremde Arbeiter zu importieren
, hat immer etwas Missliches; nur selten halten sie
aus, und zwar um so weniger, in je unkultiviertere Länder sie
aus ihrer Heimat gebracht werden; und die, welche aushalten,
werden meistens Lumpe oder sie machen Ansprüche, welche
nicht zu befriedigen sind".39
1873 verließen die letzten von ihnen die Ybbs und das Unternehmen
wurde mit angelernten Einheimischen weiterbetrieben
, doch nur kurze Zeit: Die Aktiengesellschaft für Forstindustrie
geriet in den Sog des Wiener Börsenkrachs und verkaufte
1875 ihren Besitz dem Bankier Albert von Rothschild.
Für ihn lohnte sich das industriell ausgerichtete, großteils aber
ausgebeutete Holzunternehmen nicht mehr, sodass er die Sägewerke
, auch Amstetten, 1880 schloss. Damit war auch die
Ybbs-Flößerei, die es versorgte, beendet.40 Dass sie „geradezu
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