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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 60
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Hans Harter

französischen Kriegs sowie 1872, insgesamt
mehr als 20050, aus mehreren
Orten: „ Grundbachflößer" aus Rip-

poldsau51, Schapbach52 und Wolfach,
„Langflößer" von Schiltach, Schenkenzell
und Wolfach sowie Schmiede, Köhler
, Wegmacher und Frauen als Köchinnen
(Dok. 7). Heinrich Hansjakob, durch
Forstwart Dieterle informiert, nennt
auch Heubach-Flößer: „Pfaffengregori",
„Trillensepp" und „ Schultoni". Letzterer
war ..Paßführer" und nahm seine Frau

mit, die ihm als „Köchin der Gesellschaft
in der Fremde starb".53

Abb. 10: Floß beim
Schüttwehr oberhalb
Waidhofen. - Foto:
Helm (um 1872),
in: Ausstellung
(wie Anm. 30).

Waldarbeit und Flößen in Siebenbürgen

Es war ein Großunternehmen, vorbereitet durch Arbeitsverträge
.54 Die Männer mussten sich für drei Jahre verpflichten,
mit einem Verlängerungsjahr, wofür sie Lohn, Unterkunft,
Verköstigung und Schutz durch die Behörden erhielten (Dok.
6; Dok. 7). Die Reise ging von Freudenstadt, zuerst auf Fuhrwerken
nach Horb, weiter mit der Bahn nach Karlsburg (Dok. 7).
Eines ihrer Forstämter war in Topänfalva, wo sie vier Wochen
blieben (Dok. 5).

Danach wurden sie verteilt, Anton Mäntele mit je zwölf
Flößern und Wegarbeitern, zwei Schmieden und zwei Köchen
nach „Wallimari", ein „Tal fünf Stunden lang und ganz mit
Wald umgeben". Hier hatten sie zwei Schlafhäuser, jeder eine
Bettstatt, in einem weiteren Haus waren Küche und Speisesaal.
Ihre erste Arbeit war, „den Bach zu machen", d. h. für die Flößerei
herzurichten, wobei ihnen „ein manches Mal der Verstand
stille stand", wie sie es „kehren" sollten. Danach flößten
sie das von Einheimischen („Wallachen") geschlagene Holz,
20000 Stämme, nach Bißtra, wo es ihnen von den Schiltachern
zum Weitertransport auf dem Aranyos abgenommen wurde
(Dok. 5; Dok. 10). Anton Mäntele fiel der „ungeheuer viele
Wald" auf, doch: „Wie hier Holz verdirbt, viele Tausend Klafter
". So verstand er den ungarischen Staat, der mit dem Einsatz
der Kinzigtäler „solche Unkosten" auf sich nahm. Denn die
Waldwirtschaft war rückständig, „ein Wallache hat nichts als
ein Beil und einen Hebbengel als Haugeschirr" (Dok. 5; Dok.
11).

Ähnliches berichtet August Fischer von seiner Gruppe, die
gleichfalls bei Bißtra eingesetzt war, wo sie zwei Bäche floßbar


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