http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0062
Die Floßbarmachung der Ybbs in Niederösterreich
Marosch
alema
fgThore
Sachs isc
8 MUhlbach
Abb. 22: Flüsse und
Orte der Kinzigtäler
Flößer in Siebenbürgen
. - Gestaltung:
D. Rahlfs
machten. Danach kam die Arbeit in den Waldungen: Holz fällen
und zum Flößen herrichten. Für den Transport ans Wasser
erbauten sie „Riesen", auf denen sie die Stämme zur „Einbindstätte
" beförderten, wo sie sie einbanden und nach Bißtra flößten
. Dort war ein Floßweiher, „drei mal so groß" wie der heimische
Schenkenzeller Weiher, wo je drei Wald- oder Grundbach-
Flöße zu Langflößen mit drei Sperren vereinigt wurden. Diese
kamen auf den Aranyos und wurden zum Sägewerk nach Thorenburg
gebracht, was bis zu acht Tagen dauern konnte (Dok.
7). Die Gegend war „äußerst schwach bevölkert und meilenweit
keine menschliche Wohnung zu finden", sodass die Männer
„sich zum Übernachten einer Art Zelte" bedienen mussten
(Dok. 4). Eine andere Gruppe war noch tiefer im Gebirge, im
Gebiet des Großen Aranyos und des Albäk, wo 1871 „der Wald-
baschen" und der Passführer Joseph Dreher tödlich verunglückten
(Dok. 5).
Die Nachricht, dass 1873 ein Kind des Schiltachers Johann
Wagner in Görgeny-Szent Imre getauft wurde55, lässt den Blick
auf den Görgenyfluss richten, der ein weiterer Einsatzort der
Männer war. Hier lagen 40000 Hektar Staatswald, mit dem
Fluss als Transportweg (Dok. 8). Wie es heißt, schufen „Facharbeiter
" aus dem Schwarzwald seit 1871 hier „Floßwege, Floßgassen
, Floßdurchlässe, Floßplätze, Klausen" und waren auch die
„Floßmeister und Flößer". Zur Verwunderung der Einheimischen
bestanden ihre Flöße aus 35-40 „Teilen", die etwa 350-
700 Kubikmeter Holz trugen56 und die sie „Riesenflöße" nannten
(Dok. 8; Dok. 9).
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0062