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Hans Harter
Abb. 18:
Österreichisch-
Galizien um 1914. -
Vorlage: Th. Kipp
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In Österreichisch-Galizien
Dafür, dass Kinzigtäler Flößer auch in Österreichisch-Galizien
tätig waren, gibt es bisher nur wenige Hinweise. 1873 besuchten
„österreichische Staats-Forstingenieure" den Schwarzwald,
wo sie „Rieswege" wegen ihrer „Anwendung in den ärarischen
Forsten" studierten. Sie wurden auf der Domäne Saybusch
nachgebaut, weshalb deren Präsentation auf der Wiener Weltausstellung
ein Rieswegmodell „nach Studien im Schwarzwalde
" zeigte.98
Den Weg in diesen Teil der k. k. Monarchie nahm auch Abraham
Koch jun. (1844-1927), dessen Vater sich als Flößereiexperte
einen Namen gemacht hatte: 1881 erscheint er als „Flößereiverwalter
in Skole, Galizien".99 Die Kleinstadt am nördlichen
Fuß der Waldkarpaten (heute: Ukraine) war ein wichtiger
Holzhandelsplatz. Auf dem Opir brachte man „rundes und geschnittenes
Bauholz in den Stryj und Dniester", auf ein- oder
zweigestörigen Flößen, doch „nicht das ganze Jahr hindurch.
Es muß ein höherer Wasserstand abgewartet werden, theils
wegen allgemeiner Seichtigkeit des Flußbettes, theils wegen
Steinmassen und anderer Hindernisse in demselben".100 Diese
Situation fand A. Koch vor, vermutlich gerufen, um auch hier
die Gestörflößerei einzuführen, die auf dem bis zu 1,2 m tiefen
Fluss möglich war.101
Dem entspricht, dass weitere Schiltacher nach Galizien
kamen: Christian Wilhelm Trautwein, zuvor an der Ybbs, verstand
sich gleichfalls auf das Einrichten der Flößerei. 1877-81
wieder in Schiltach, soll er „mit Familie nach Lemberg ausge-
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