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Die Floßbarmachung der Ybbs in Niederösterreich
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ungefährt 20000 Stamm gehauen,
welches die Wallachen gehauen
haben, aber wie ein Wallache hat
nichts als ein Beil und ein Hebbengel
zum Haugeschirr, da stehen einige
darauf, oder darneben, wie ein Zimmermann
, es ist wirklich schade für
dieses schöne Holz, es hat einen
schlanken Wuchs, wie zum Beispiel
in dem Mühlegrund, aber etwas größer
, lauter Fichtwald. Urwald ist
nicht viel hier, weil vor Jahren schon
ein mal geflötzt wurde, aber nur
Scheiderholz.
Bei unsern Wohnung scheiden
sich wieder 2 Bäche von einander, in
der Größe wie der Kaltbrunner, jeder
wird auch so schön Welche aber erst
später eingerichtet werden. Wir müssen
unser Holz nach Bistra liefern wo
es auf den Fluß Aranios komt, und
uns von den Schiltacher abgenommen
wird, sie müßen es dann 36
Stunden weit liefern, und in Gotha120
landen sie. aber der Fluß ist den
Hochgewässer aus gesetzt, und als so
zu rechnen ist daß es nicht gut geht, weil das Land zu hüglig ist, und
die Hochgewitter sehr zu fürchten sind, wie es leider schon ein Beispiel
gegeben hat, auch hat es eine Eisenbahn Brüke genommen, wo
ein ganzer Güterzug verunglükte.
Ihr werdet daher fragen ist es möglich daß der Staat einen solchen
Unkosten steht, ja es hat ungeheuer viel Wald in Siebürgen den
unßer Oberförster hat allein 28465 Morgen, in seiner Forstel, daß
der Wald in 70 bis 80 Jahren nicht abzutreiben ist. Es wäre mein
einziger Wunsch Euch ein mal in den Waldungen herum führen zu
können, damit Ihr auch sehen würdet wie hier Holz verdirbt, viele
Tausend Klafter, nur in Wallimari, es wird gehalten wie bei uns die
Steine.
Ich bin Gott sei Dank immer gesund, und bin deshalb auch gern
hier, aber für ein Verheirathteter ist es wirklich doch eine harte Aufgabe
, einige Hundert Stunden von Frau und Kinder zu sein, wenn
einer krank wird, so ist Er wirklich arm genug, weil der Doktor 5
Stund entfernt ist und auch wären wie ein [.. J121 und noch andere.
Es sind schon 2 von uns Deutschen gestorben nämlich der Wald-
baschen, und der Paßführer Joseph Dreher von Altbak122, es that
Abb. 20: Brief von
Anton Mäntele aus
Siebenbürgen (Seite 1).
- Foto: Harter
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