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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 81
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0082
Die Floßbarmachung der Ybbs in Niederösterreich

hier mit einer wohlhabenden und schönen Notärs-
Witwe verheiratet Das Wohlleben an der Seite der
üppig blühenden Frau scheint seinem Körper weniger
gut bekommen zu haben, als die Tätigkeit in
Ausübung seiner herben Profession im Walde und
auf dem rauhen Floßwasser in Mitte seiner Kameraden
, und so ist er schon vor mehreren Jahren ohne
Nachkommen gestorben."

11. Karl Petraschek138: Aus den Erinnerungen
eines alt-österreichischen Forstmannes139:

„Als mich meine forstliche Tätigkeit in den 80er
fahren140 nach Siebenbürgen führte, hatte ich oft in
den Wäldern des damals noch ziemlich unwirtlichen
Bihargebirges zu tun. Meine Aufgabe war die Erschließung der
Staatswaldungen in den Gebieten der Flüsse Szamos und Aranyos.
Da galt es denn, die riesigen Waldungen zu durchforschen, um die
Holzmassen festzustellen, und die Bäche in ihrem Lauf genau kennen
zu lernen, inwieweit sie sich für die Flößerei eignen und welche
Vorkehrungen dafür eingerichtet werden sollten [...] Es war dies [...]
eine dunkle, fast undurchdringliche Wildnis von uralten Fichten, in
die das Licht des Tages nur sehr schwach hineindringt. Riesige
Stämme, vom Sturm niedergebrochen oder einstmals gefällt und nie
aus dem Wald geschafft, faulten am Boden [...] Mühsam mußten
wir uns, zum Teil mit der Axt, die Wege bahnen [...]

In kürzester Zeit war mir klar, daß die Bäche zur Flößerei sehr
geeignet waren, und zwar nach der sog. Schwarzwäldermethode [...]
Ich ließ mir von der Regierung Flößer und Holzhauer aus dem
Schwarzwald kommen, tüchtige Badenser, erprobte Leute aus dem
Kinzingertale. Es waren lauter jüngere, sehr kräftige Menschen, die
dennoch schon Weib und Kind daheim hatten, für die die Regierung
im Falle eines Unglückes zu sorgen sich verpflichten mußte. Auch
einheimische Rumänen verschaffte ich mir. Die wissen gut mit
Hacke und Schaufel umzugehen. Mit kindlichem Interesse betrachteten
sie die ihnen ganz unbekannten Werkzeuge der Deutschen. Denn
die ihren sind uralter Machart, seit Jahrhunderten immer dieselben
[...] Sie waren sehr verträglich mit unseren braven Schwarzwäldern.
Nahmen sehr gerne deren Unterweisungen an und hatten sich in der
kürzesten Zeit mit ihnen völlig eingearbeitet.

Nach mehr als Jahresfrist waren die Vorarbeiten beendet, die
Bäche ausgebaut, die Schwellen angelegt und es konnte die erste
Floßfahrt angetreten werden. Mit einem beweglichen Floße [...]
kamen wir vom Ursprung der großen Aranyos herabgefahren und
wollten bis nach Topänfalva gelangen [...] Vierzehn junge, kräftig

Abb. 26: „ Urwaldpartie
aus den
Karpathen", im Österreichisch
-ungarische
Monarchie 6 (wie
Anm. 101), S. 825


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