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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 103
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Der Weg nach Santiago beginnt an der Haustür

Gottfried Wiedemer

103

Wenn die Leute vom „Jakobsweg" sprechen, denken sie zuerst
an den nordspanischen Hauptweg von den Pyrenäen über
Pamplona, Burgos und Leon nach Santiago de Compostela. In
Deutschland ist die Zahl der Jakobs-Pilger vor allem seit H. P.
Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg" (2006) deutlich gestiegen
, sie verdoppelte sich 2008 von 7000 auf 14 000 Pilger zu
Fuß, die am Ziel die begehrte Urkunde, die lateinisch geschriebene
„Compostela" erhielten.1 Die Zahl der veröffentlichten
Pilgerberichte ist kaum mehr überschaubar. Für fast jeden Teilabschnitt
in dem riesigen europäischen Netz von Pilgerwegen
gibt es Pilgerführer. Und was noch nicht gedruckt vorliegt,
kann man im Internet erfragen. Das GPS leitet den Wanderer
perfekt an jeder Wegkreuzung. Wenn man sich also mit den
heutigen Hilfsmitteln auskennt, kann man getrost vor die
Haustür treten und loslaufen. Auch für die richtige Ausrüstung:
Schuhe, Kleidung, Proviant gibt es tausend Ratschläge. Aber
wie steht es mit den Wegen selbst?

Pilgerwege im Mittelalter

Die mittelalterlichen Pilger benutzten bekannte
und einigermaßen sichere Handelsstraßen entlang
der großen Flüsse Rhein und Rhone. Diese
gingen oft auf Römerstraßen zurück, in Gallien
(Frankreich) hat Caesar schon bestehende keltische
Handelswege benutzt, z.B. die Voie Bou-
leine (Via Beleni nach Gott Belenus) von Lyon
nach Bordeaux. Polnische und deutsche Pilger
gingen auf der Via Regia, der Handelsstraße
zwischen Frankfurt, Leipzig, Dresden und Breslau
. In der Rheinebene gab es zwei Routen. Seit
Römerzeiten war die linksrheinische von Mainz
über Speyer, Straßburg bis Basel besser ausgebaut
. Aber auch rechtsrheinisch war lebhafter
Pilgerverkehr, wie aus Ratsprotokollen aus
Baden und Freiburg geschlossen werden kann.2
Einige Kirchen haben ein Jakobus-Patrozinium:
Weinheim, Karlsdorf, Plittersdorf, Baden-Baden/

Schutterwälder
Jakobus oder neues
Relief in der Kirche


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