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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 105
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Der Weg nach Santiago beginnt an der Haustür *| Q C

Dreikönigsschrein
im Kölner Dom

auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet,
zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist"
(Jon, 4,21 ff.). Mit dieser Bibelstelle begründete Gregor von
Nyssa (340-394) im 4. Jh. seine Kritik am Wallfahrtswesen, bei
dem er auch schon damals Missbräuche, Geschäftemacherei
und Unzucht wahrnahm.

Trotzdem hat die Pilgerfahrt für Christen durch alle Jahrhunderte
ihre Anziehungskraft nicht verloren. Das Heilige
Land, wo Jesus selbst wirkte und starb, wurde nach dem Ende
der Christenverfolgungen im 4. Jahrhundert das hervorragendste
Pilgerziel. Glaubhaft ist auch das Motiv, einem verehrten
Heiligen an seinem Grab nahe zu sein und mit seiner Fürsprache
sein Seelenheil zu erwerben. So entstand die Rom-
Wallfahrt zu den Aposteln Petrus und Paulus, die Verehrung
des hl. Nikolaus in Myra und die des hl. Aegidius an der Rhonemündung
(St. Gilles). Später hat man mit der Überführung
von Reliquien neue Wallfahrtsziele geschaffen: Conques (Ste.
Foy), Vezelay (Magdalena), Köln (Dreikönige).

Ein wichtiger Grund für eine Pilgerreise war die Erfüllung
eines Gelübdes. Jemand hat in Seenot oder schwerer Krankheit
versprochen, eine Dankwallfahrt zu machen, falls er gerettet
oder wieder gesund würde. Wenn er das Gelübde nicht selbst
erfüllen konnte, hat er seinen Sohn im Testament verpflichtet,
an seiner Stelle zu pilgern. Oder er hat einen anderen Stellvertreter
gefunden und ihm die Reise finanziert. Auch der Gewinn
eines Ablasses der zeitlichen Sündenstrafen war ein


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