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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 113
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Reisen mit historischen Reiseführern

üblich. Der Postillon hat für die Station 40 Kr Trinkgeld zu fordern
: wer 1 Fl bezahlt, gibt ihm ein gutes Trinkgeld. Lohnbediente
bekommen für den ganzen Tag 48 Kr bis 1 Fl 12 Kr."9

In Meyers Reisebuch von 189010 wird zwar noch die Reise
mit dem Personen-Postverkehr erwähnt, wobei man für einen
Kilometer durchschnittlich zehn Pfennig zu zahlen habe und
mit einer Geschwindigkeit von etwa sieben bis zehn Kilometern
pro Stunde rechnen könne. Aber das Hauptreisemittel ist
jetzt die Eisenbahn. Es gibt ein „Kursbuch für die badischen
Eisenbahnen sowie die anschließenden Bahnen Südwestdeutschlands
, Elsaß-Lothringens und für die Schweiz. Samt
den Post- und Dampfbootkursen".11 Neben der Hauptlinie
Karlsruhe-Basel steht dem Reisenden ein nach und nach gut
ausgebautes Netz von Nebenbahnen zur Verfügung, das im
Wesentlichen aus der Nord-Süd-Strecke von Rastatt über Kehl
nach Lahr und weiter nach Seelbach besteht. In West-Ost-
Richtung zweigen die Querverbindungen Schwarzach-Bühl
und Altenheim-Offenburg ab12. Der Reisende erfährt, wo er
gut und preiswert speisen könne, so im Offenburger Bahnhofsrestaurant
an der Table d'höte.13 Offenburg wird als freundliches
Städtchen mit 7851 Einwohnern vorgestellt, das sehr
„gewerbefleißig und wohlhabend" sei mit seinen Hut-, Zigarren
- und Musselinglasfabriken, seiner Kirschwasserproduktion
und der Baumwollspinnerei.14

In Philipp Bussemers „Der Schwarzwald" findet der Wanderer
eine „der prächtigsten Höhenwanderungen des Schwarzwaldes
": Offenburg - 3A Stunde Zell-Weierbach - 1 3A Stunde
Brandeckkopf - XA Stunde Brandeck-Lindle - V/z Stunde Späh-
neplatz - 1 Stunde Thurm auf der Moos - Vz Stunde Kornebene
- V/z Stunde Hochkopf - VA Stunde Gengenbach, zusammen
8Vz Stunden.15 In Seydlitz' Schwarzwaldführer von 1905/06
wird die Einwohnerzahl von Offenburg mit 17000 angegeben.
Die Stadt sei Verkehrsknotenpunkt: Hier zweige von der Rheintalbahn
die Straßenbahn nach Kehl ab, die über Schutterwald
nach Altenheim führe, wo Anschluss an die Riedbahn Ottenheim
-Lahr bestehe. Lahr wird als gewerbefleißige Stadt gelobt.
Zur Einkehr empfohlen wird das Hotel-Restaurant Ries zum
Ochsen: „gut, Pilsener Bier, mit Gärtchen".16 Die zweite Abzweigung
sei die Schwarzwaldbahn. Sie führe durch das Kinzigtal
. In Biberach zweige eine normalspurige Nebenbahn
nach Oberharmersbach ab, 10,6 km, eröffnet 1904. Bei Haslach
werden Produktionsstätten für Senf und Holzschuhe vermerkt.
„Die Bahn führt östlich, das Tal wird enger. Links die hochliegende
Kirche von Weiler (heute Fischerbach F.A.); hier endet
die Kultur der Rebe."17 Von Hausach ab beginne die eigentliche


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