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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 122
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Hans Roser

bequem läßt sich solche auf Schiffen unterbringen, um sie nach Er-
forderniss benutzen zu können.

Der Einsender dieses hat folgendes amtliches Zeugnis in der Abschrift
vor sich liegen: Wir Endeunterschriebene beurkunden hiermit
Folgendes: Wir haben unterm heutigen Tage von Hrn. Xaver Michel
von Offenburg, Erfinder einer neuen Wasserreisemaschine, von
Goldscheuer aus den Rhein hinab bis an Kehl, in seiner Nähe zu
Schiffe begleitet, und hierbei hinlänglich Gelegenheit gehabt, uns von
der Brauchbarkeit und Zweckmäßigkeit seiner Erfindung zu überzeugen
, indem er bei äußerst widrigem Winde einen Weg von 2 1/2
Stunden binnen einer Stunde zurücklegte. Nach unserer Zurückkunft
von Kehl ausgestellt zu Goldscheuer den 23sten Mai 1819, Bittermann
, Professor zu Offenburg. Lorenz, sen. Geometer von Lahr.
Rechner des Gerichts von Goldscheuer, Krämer Vogt in Marlen. Vorstehendes
Zeugnis wird als von den Genannten ausgestellt und sonach
als glaubwürdig legalisiert. Offenburg den 20. Mai 1819, Großherzoglich
badensches Stadt- und Landamt. Der Regierungsrath und
Oberamtmannm Molitor.u

So ist im Buch weiter zu lesen:

„Einen zweiten Versuch mit seiner Maschine machte Hr. Michel zu
Kehl am Pfingstmontag, den 31. Mai in dem er von der Schiffbrücke,
in der Mitte des Stromes, vor Tausenden von Zuschauern den Rhein
hinab fuhr. Der Erfinder war zufällig sehr krank; deshalb zeigte er
nicht alles. Zu bemerken ist noch, dass man mit dieser Maschine
beliebige Richtungen auf dem Wasser nehmen kann. Man kann sie
daher den Wasserwandler oder Wasserläufer nennen. Hr. Michel
gedenkt noch andere Erfindungsideen auszuführen. Der Einsender
wünscht ihm deshalb (weil er Hausvater ist) reichliche Unterstützung
und viele Abnehmer seiner Maschine, ehe ein Fremder die
Früchte einerntet. Wahrscheinlich wird er den Rhein hinab nach
Holland reisen. Vielleicht kann diese Erfindung eine noch viel höhere
Stufe der Vollkommenheit erreichen, als sie gegenwärtig schon hat.
Vorläufig dieß davon."

So endet diese Geschichte, ohne dass wir erfahren haben, was
weiter mit der Maschine passiert ist. Wir wissen auch nicht, wie
die Maschine ausgesehen hat. Wir wissen nur, dass die spektakuläre
Vorführung dieser Erfindung bei Goldscheuer am Rhein
geschah.

Roser, Hans: Die Wasserreisemaschine. In: s'Bliwisel 2013. Jahresrückblick
und Chronik Goldscheuer-Marlen-Kittersburg, S. 121

Hans Roser, Lessingweg 4, 77694 Kehl-Goldscheuer


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