Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 131
(PDF, 85 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0132
Die Kinzigbrücken von Offenburg

„Turbo-Kreisel" umgebaut, um den Verkehrsfluss in Richtung
B3/B33 und B33a/A5 durch Bypässe zu den benachbarten
Kreiseln in der Marlener bzw. Schutterwälder Straße zu beschleunigen
.

Die Kinzigbrücken der Eisenbahn

Anders als bei der Reichsstraße legte man die Trasse der badischen
Rheintalbahn mehr in die Flussebene und vermied so
die hügeligen Vorlandzonen der angrenzenden Bergländer.
Nur selten musste man dort schwierige Hindernisse überwindenden
, allerdings waren in der Rheinebene zahllose Gräben,
Bäche und kleinere Flüsse aus dem Kraichgau und dem
Schwarzwald zu queren. So oft wie möglich wählte man hierfür
massive Gewölbebrücken, manchmal waren wegen der geringen
Höhe des Bahndamms nur kleinere Balken- oder Barrenbrücken
möglich.28

Die badischen Bahningenieure hatten bei den Brückenbauten
technisches Neuland betreten, indem sie neben den vertrauten
Materialien Stein, Holz und geschmiedeten Kesselblechen
als neuartigen Baustoff das Gusseisen für Haupttragglieder
einsetzten. Mit Gusseisen ließen sich nach der damaliger
Auffassung Brückenbauten errichten, die mit den Vor- und
Nachteilen der anderen Baumaterialien bestens konkurrieren
konnten: Steinbrücken waren teuer in der Herstellung und hatten
eine lange Bauzeit, waren aber bei geringen Unterhaltungskosten
erfahrungsgemäß äußerst langlebig. Holzbrücken waren
schnell und preiswert herzustellen, hatten jedoch bei hohen
Unterhaltungskosten nur eine kurze Lebensdauer. Gusseiserne
Brücken versprachen dagegen eine relativ kurze Bauzeit, moderate
Herstellungs- und geringe Unterhaltungskosten - und das
bei einer langen Standzeit.

Nach der Eröffnung des ersten Streckenabschnitts zwischen
Mannheim und Heidelberg im September 1840 wurde die Strecke
abschnittsweise über Bruchsal, Karlsruhe, Rastatt und Baden
-Baden verlängert und erreichte etwa zur Jahresmitte 1844
Offenburg.29 Zunächst nur 1-gleisig, war sie von Beginn an auf
den 2-gleisigen Ausbau angelegt. Bereits 1847 lag das zweite
Gleis bis Offenburg, 1848 bis Freiburg und 1855 dann auch bis
Basel. Größere Flussübergänge waren bis dahin nur beim An-
schluss an die im Norden des Großherzogtums an die Rheintalbahn
anschließende „Main-Neckar-Bahn" erforderlich gewesen
, die ab Anfang Oktober 1846 von Frankfurt bis Heidelberg
durchgängig befahrbar war.30 In Frankfurt hatte man bereits
bei Baubeginn der Strecke eine achtjochige Steinbrücke über


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0132