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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 154
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Ulrich Coenen

schied zur Hauptstraße und zum Hänferdorf wird die Besonderheit
der Eisenbahnstraße für das Bühler Stadtbild deutlich.

Im Laufe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts änderte das
bis dahin sehr dörfliche Bühl mit einer Reihe von repräsentativen
Gebäuden sein Gesicht vollständig. Diese Bauwerke sind
nicht nur aufwendiger, sondern vor allem wesentlich größer
als die des 18. Jahrhunderts.

Das erste Haus, das die Architektur des nächsten Jahrhunderts
und damit auch der Eisenbahnstraße vorwegnimmt,
entstand bereits 1791 bis 1793. Es handelt sich um das ehemalige
Amtsgebäude in der Hauptstraße nach Plänen des Hauptmanns
und Ingenieurs Karl Christian Vierordt (heute Polizeirevier
). Anlass für den Bau war die Auflösung der Ämter Stollhofen
, Steinbach und Schwarzach. Durch diese Verwaltungsreform
wurde Bühl Sitz der Oberamtsverwaltung. Das palaisartige
Dienstgebäude in der Formensprache des Louis XVI wurde im
Auftrag von Obervogt August Valentin von Harrant außerhalb
des damals immer noch von Wassergräben umgebenen Ortskerns
auf den sogenannten Glockenhüttenäckern errichtet.

In die beiden Jahrzehnte vor der Mitte des 19. Jahrhunderts
fallen zwei für Bühl wichtige Ereignisse, die große Auswirkungen
auf die städtebauliche Entwicklung hatten. 1835 verlieh
Großherzog Leopold von Baden dem bisherigen Marktflecken
Stadtrechte.5 Entscheidender noch war der Anschluss des landwirtschaftlich
geprägten Städtchens an die Eisenbahn. 1844
wurde die Bahnlinie zwischen Oos und Offenburg eröffnet
und Bühl an die Eisenbahn angebunden.

Die 2015 vom Gemeinderat beschlossene Erhaltungssatzung
„Westliche Eisenbahnstraße" ist die erste in der Geschichte der
Stadt. Der vorliegende Aufsatz basiert auf einer 18-teiligen Serie,
die ich 2015 im Acher- und Bühler Boten (ABB) veröffentlicht
habe und deren Ergebnisse in die Satzung eingeflossen sind.6
Die Aufgaben und Ziele der Satzung habe ich im vergangenen
Jahr in einem Aufsatz im Bühler Jahrbuch dargestellt.7 Anlass
dieser Satzung war der Wunsch eines in der Schweiz lebenden
Investors, die Villa Walchner abzureißen und auf dem rückwärtigen
Gelände ein Sammlungsgebäude für seine private Kunstsammlung
zu errichten. Dagegen gab es in Bühl erheblichen
Widerstand.

Anschluss an die Eisenbahn

Für die Industrialisierung Badens leistete der Bau der Eisenbahn
einen wichtigen Beitrag. Der vom Mühlhausener Bankhaus
Nie. Köchlin et freres geplante Bau einer linksrheinischen


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