http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0205
204 Marsot Hauth
Abb. 12: Der historische
Stein markierte
einst die Grenze
zwischen den Herrschaftsgebieten
Reichslandvogtei
Vorderösterreich
(Ebersweier) und
Stauffenberg
(Durbach)
Wasser- und Straßenbaudirektion Offenburg über den Übelstand
des Weges vom Dorf bis zum Wald, welchen die Steinfuhren auf die
Landstraße verursacht haben. Zwei Jahre später schwelte der Konflikt
noch immer. Die Gemeinde Ebersweier kann sich [...] durchaus
nicht beruhigen [...]. Der Weg aus der Steingrube wurde nur ein Stückchen
vor dem Wald am Frientschen [mit Kies] überführt, nicht aber
durch die Rödergaß bis zum Dorf beklagte sich die Gemeinde
Ebersweier im Jahr 1839 beim Großherzoglichen Oberamt.43
Der Gemeindeverbindungsweg zwischen Ebersweier und Nesselried
bildete auf der ersten Anhöhe nach der Rödergasse, für
ein Strecke von wenigen Metern, auch die Grenze zwischen den
Herrschaftsbereichen Amt Staufenberg und der Reichslandvogtei
Vorderösterreich. Zeugnis davon gibt ein Grenzstein mit den
entsprechenden Inschriften: Staufenberg auf der östlichen Seite
und „Das Rieh" auf der westlichen Seite. „Das Rieh" steht für
die Reichslandvogtei Ortenau, zu der Ebersweier über 500 Jahre
lang gehörte. Die Gemarkungszeichen wurden erst in späteren
Jahren aufgebracht. „GD" mit der Grenzsteinnummer drei für
Gemarkung Durbach und „GE" sowie ein eingehauenes Kreuz
und die Nummer 222 für Ebersweier. Der Grenzstein musste in
den 1990er Jahren dem Ausbau der Nesselrieder Straße weichen
und wurde danach im Pfarrhof aufgestellt. Bis Ende 2016 ist
dieser geschichtsträchtige Markstein in der Sonderausstellung
„800 Jahre Ebersweier" im Wein- und Heimatmuseum Durbach
zu besichtigen.
Personen- und Postbeförderung
zwischen Offenburg und Durbach
Am Pfingstsonntag, den 31. Mai 1925 startete zwischen Offenburg
und Durbach eine regelmäßige Kraftwagenverbindung
für „Personen- und Postbeförderung". Betrieben wurde dieser
Linienverkehr vom Ritterwirt Brunner in Durbach. Der Verkehr
auf der neuen Linie wurde nach folgendem Fahrplan
geregelt: Abfahrt in Durbach täglich um 6.50 Uhr. Zehn Minuten
später konnten die Ebersweierer bei der „Krone" zusteigen
. Ankunft beim Bahnhof in Offenburg um 7.20 Uhr.
Werktags gab es noch eine frühere Fahrt, ab Durbach bereits
um 4.50 Uhr. Vom Bahnhof Offenburg zurück nach Durbach
war die tägliche Abfahrt um 7.50 Uhr, werktags zusätzlich
schon um 6.25 Uhr. Die bisherige Postverbindung zwischen
Durbach und Windschläg wurde eingestellt.44 Der Einrichtung
dieser Buslinie gingen langjährige Verhandlungen zwischen
dem Bezirksamt bzw. dem Kreisausschuss und der
Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues in Karlsruhe
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0205