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206 Marsot Hauth
Obwohl 1921 die Linienführung über Windschläg favorisiert
worden war, erfolgte die Einrichtung der neuen Kraftwagenlinie
von Durbach über die Kl7, d.h. von Ebersweier über
Bohlsbach nach Offenburg. Die Oberpostdirektion übernahm
die Lieferung des „Wagens". Zugleich stellte die Postbehörde an
die beteiligten Gemeinden weitere Forderungen. So hatte jede
Gemeinde - Offenburg, Bohlsbach, Ebersweier und Durbach -
einen einmaligen Beitrag zu leisten. In Durbach sollte „ein
Wagen-Schuppen mit Reparatur Stätte" sowie eine Chauffeurwohnung
zur Verfügung gestellt werden.48 Wie eingangs erwähnt
, wurde dieser „Kurs-Auto verkehr" erst im Jahr 1925
eingerichtet.
Die „Neue Straße" Offenburg - Rammersweier
bis Durbach-Unterweiler
Obwohl diese Straße nicht direkt den Wohnort Ebersweier,
sondern nur die Gemarkung tangiert, ist deren Bau im Be-
wusstsein der Bevölkerung als wichtiges Ereignis verankert. Im
September 1926 vollendet, wird sie noch heute von älteren
Einwohnern d'neii Stros genannt.49 Über diese Straße wurden
die Nachbarorte Rammersweier und Zell-Weierbach, aber auch
die Oststadt Ottenburgs erschlossen. Zuvor gab es von Ebersweier
auch eine direkte Verbindung nach Rammersweier und
weiter nach Offenburg. Dieser Weg war jedoch unbefestigt und
diente vorwiegend als landwirtschaftlicher Weg. Von Durbach
aus führte lediglich ein Waldweg durch den Durbacher-, Bohlsbacher
- und Rammersweierer Wald nach Offenburg. So lesen
wir in einem Bericht in der Offenburger Zeitung, der sich mit
dem Straßenprojekt „Durbach-Offenburg" beschäftigt:
Solange der Boden gefroren ist, kommt man durch, aber bei Tauoder
Regenwetter ist der Weg für Menschen und Tiere fast ungangbar
.50
Die Notwendigkeit dieses Straßenbaus wurde nachweislich
über einen sehr langen Zeitraum diskutiert. Bereits im Jahr
1886 hatte die Stadt Offenburg bei der Großherzoglich Badischen
Wasser- und Straßeninspektion ein Gesuch zur Erstellung
einer Straße von Offenburg über Durbach nach Oberkirch
eingereicht.51 Die Baukosten für die Strecke von Offenburg bis
Durbach waren mit 32000 Mark veranschlagt. Der Bürgeraus-
schuss Rammersweier beschloss in der Versammlung vom
15. April 1886 unter Bürgermeister Josef End, hierfür 6000
Mark zur Verfügung zu stellen. Der Beschluss erfolgte unter der
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