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Martin Ruch
Dieser Bericht gelangte auch an den Offenburger Oberbürgermeister
, der dem Verein umgehend antwortete: „Da die
Stadt an der Errichtung dieses Weges großes Interesse hat, halte
ich eine baldige Besprechung für angebracht."
Am Ein- und Ausgang jeder Gemeinde, die von dem Wanderweg
berührt wird, war die Aufstellung einer besonderen
Wegtafel geplant, die nicht nur als Wegweiser dienen sollte,
sondern auch als Werbung den Gemeinden zur Verfügung
stand. „Es wird erwartet, dass Offenburg als Ausgangspunkt
des Weinpfades auch etwas gibt..." Das tat die Stadt auch: Der
Schwarzwaldverein bedankte sich am 24.1.1939 für die Summe
von 200 RM mit dem Bemerken: „Die Wegweiser sind in Vorbereitung
."
Der Pfad sollte am Bahnhof Offenburg beginnen und über
die Unionbrücke nach Zell-Weierbach führen, dort an der
Laube vorbei durch das Riedle Richtung Marienquelle, Wolfsgrube
, Saatschule Vollmersbach, Durbach, über den Höhenweg
nach St. Wendel, Meisenbühl, Oberkirch, Ringelbach, Waldulm
usw. bis Baden-Baden.
Verschiedene dichterische Versuche zur Werbung für den
Ortenauer Wein wurden angestellt, darunter dieses:
Vom besten Wein, den ich getrunken,
Sing ich ein Loblied jedem Gau:
Es ist der edle Götterfunken,
Der wächst in unsrer Ortenau.
Die Arbeit des Schwarzwaldvereins war effizient und schnell:
„Der Ortenauer Weinpfad ist nun bezeichnet. Die geschnitzten
Wegtafeln befinden sich in Arbeit und werden in den nächsten
Tagen aufgestellt. Bildhauer Spiegelhalder in Freiburg hat diese
Tafeln entworfen und auch selbst künstlerisch ausgeführt. Die
Einweihung des Pfades findet vom 21. bis 23. April 1939 statt.
Zur Begehung sind die Wegstrecken im südlichen Teil von Offenburg
bis Sasbachwalden vorgesehen."
Abschließend konnte die Vereinszeitschrift „Der Schwarzwald
" im Juli 1939 über die Eröffnungswanderung melden:
„In Offenburg hob Freitagnachmittags das Wandern an. Unter
dem Geleit dortiger Freunde zog man durch den süßen, goldnen
Tag - das Blühen wollte wirklich nicht enden - bergwärts nach
Zell-Weierbach. Mit einem Schlag sah sich der Traumwandler
aus Saatengrün und Blütenmeer in einen kühlen Keller versetzt,
über dessen mächtigen Gewölben sich das stilvolle Gemeinschaftshaus
der Zell-Weierbacher erhebt. Aus berufenem Munde
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