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Fremde Heimat
Abb. 4: Dänemark-
Flüchtlinge in
Offenburg 1949
mächte bereiterklärt, Flüchtlinge im Rahmen der Familienzusammenführung
aufzunehmen. Auch das Stellenangebot
brachte Arbeitslose ins Kinzigtal.
Aus Rumänen wurden Volksdeutsche
Mit dem Vertrag von St. Germain 1919 wurde auch die österreichische
Monarchie unter mehrere andere Länder aufgeteilt.
Die Heimat der Familie Silzer, die Bukowina, fiel an das Königreich
Rumänien. Die alte gesittete österreichische Ordnung
ging verloren und die Unzufriedenheit der deutschen Minderheit
nahm zu. Antideutsche Propaganda schürte die nationalsozialistische
Parole „Heim ins Reich". Ständig nahm die Bereitschaft
zur Auswanderung zu. Alle beweglichen Sachen wie
Vieh, Pferdewagen, Ackergeräte, Geschirr, Arbeitsgeräte, die
Ernte und die Möbel hatten die Umsiedler an ihre ukrainische
und rumänische Nachbarschaft mangels Kaufkraft sehr billig
verkaufen müssen. Lediglich persönliche Sachen, Haushaltsgegenstände
, Bettwäsche, Kleidung und Wertsachen wurden in
Säcken und Kisten für den Abtransport verstaut.5 Die Ortsbe-
vollmächtigen verteilten Schätzurkunden für die zurückbleibenden
Immobilien und Blanko-Ahnenpässe, die noch von
den Pfarrern auszufüllen waren. Am 7.12.1940 verließen die
fünf Silzers Sereth (Deutsch-Tereblestie), Kreis Radautz, in der
Südbukowina mit dem letzten Transport.6 Schwiegermutter
Mathilde Molin und der Vater von Michael Silzer sind laut
Stammblatt nicht ausgereist.7 Der Sonderzug ging von Kronstadt
(Brasov) über Klausenburg (Cluj Napoka), Budapest nach
Wien und dann weiter nach Mallersdorf/Niederbayern. Mit
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