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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 271
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Fremde Heimat

Abb. 5: Regina,
Walter, Hildegard,
Adolf und Michael
Silzer

rung damit zu begründen, dass das polnische Kernland noch
nicht vollständig von Juden und Polen „gesäubert" war. Den
Neusiedlern hatte die Partei Haus und Grund im Osten versprochen
. Aus einem Antrag an das Ausgleichsamt Wolfach
geht hervor, dass der holzverarbeitende Betrieb Silzer mehrere
Beschäftigte hatte. Schon bald nach dem Neustart wurde der
Betriebsführer zur Wehrmacht einberufen. Frau Regina Silzer
trat in das Geschäft ein und führte auch noch die Landwirtschaft
. Vermutlich um die Jahreswende 1944/45 sahen sich die
umgesiedelten Volksdeutschen wieder gezwungen ihr Bündel
zu packen und ein zweites Mal Hab und Gut zurückzulassen.
Sie wurden von der SS-geführten Volksdeutschen Mittelstelle
registriert und mit vorläufigen Ausweisen ausgestattet. Im Ausweis
war vermerkt „... ist Volksdeutscher und wie Reichsdeutscher
zu behandeln ..." Ihre Flucht führte sie nach Berlin, wo
sie eine Weile in einem Bunker Schutz fanden. Bevor die
Schlacht um die Reichshauptstadt tobte, hatten sie sich nach
Thüringen durchgeschlagen. Dort lebten sie ein ganzes Jahr in
einem Gartenhaus. 1947 ging die Reise weiter in die Britische
Zone. In einem Stadtteil von Salzgitter bekamen sie eine Wohnung
zugewiesen. Mittlerweile kehrte Michael Silzer aus der
Gefangenschaft zurück. Da im Kinzigtal Küfer gefragt waren,
stellten die Silzers beim Flüchtlingsamt einen Antrag auf Umsiedlung
in die französische Zone. Endlich im November 1949
war ihre Odyssee zu Ende. Beim Kornmeyer Sepp in der Kreuzbühlstraße
fanden die fünf Personen ihre erste Aufnahme in
Steinach. Für den gelernten Küfer gab es Arbeit in der Weinhandlung
Zimmermann und dann in der Senf-und Essigfabrik


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