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300 Heiko Wa§ner
Abb. 1: Sog. Buchard-
Plan des 17. Jahrhunderts
(Abzeichnung),
Sammlung Lorenz
bedingten Unterbrechungen durch diverse militärische Besatzungen
- schließlich 1664; Renchen kam wieder an die
Bischofskirche von Straßburg.
Aber zurück zum Buchard-Plan. Der bunt gezeichnete Plan
hat eher den Charakter einer etwas naiven Skizze. Zu erkennen
sind in der Bildmitte das Schloss, links die sog. Oberstadt oder
Vorburg mit der Beschriftung „Neuer Stadttheil gebaut anno
1579-1618". Ob die „Römerbauten" wirklich römisch waren
oder ob man bei der Neubebauung auf Fundamente mittelalterlicher
Zeit Stellung stieß, bleibt offen. Auffällig sind weiterhin
die in weiten Bögen gezogenen Befestigungslinien, offenbar
mit kleinen Rundtürmen und anderen militärischen Strukturen
(Toren, Pulvermagazin, Soldatenhaus) versehen. Ob es
diese Bauten jedoch wirklich gab, ist m.E. unsicher. Es könnte
sich auch um Planungen oder überhaupt um erste Überlegungen
für einen besseren Schutz der Stadt gehandelt haben. Die
zu erbauenden weiten Längen von Mauern und/oder Erdwällen
hätten jedenfalls hohe Kosten verursacht, die dem württembergischen
Pfandherrn für eine entfernte Außenbesitzung womöglich
zu hoch gewesen wären. Auch ist zu fragen, woher die
zu ihrer Verteidigung benötigten zahlreichen Soldaten hätten
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