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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 357
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Begehrtes Amt des Obervogts in Triberg 357

plizierten Vertrags-, Bündnis- und Heiratspolitik hier nicht
darzustellen). Er habe in Kriminalprozessen immer solide Gutachten
abgegeben und seine Aufgaben rundum tadellos erfüllt.
Pflummerns Ernennung verließ die „Camera aulica" (Hofkammer
) in Wien am 21. August 1737. Sein Amtsantritt in Triberg
erfolgte am 29. Oktober 1737.

Zur Herkunft und Geschichte der Adelsfamilie Pflummern

Vergleicht man die Bewerbungen der Kompetenten, so fällt bei
der Pflummerns auf, dass er darauf verzichtete, seinen Stammbaum
in den Vordergrund zu rücken, obwohl es keinen Grund
gab, diesen zu verstecken. Im Gegenteil. Er setzte jedoch auf
eigene Leistungen und Kenntnisse, die für sich sprachen und
der Regierungsstelle bekannt waren. Da auch bei der Einführungsfeier
im Amtshaus in Triberg die Vorfahren Pflummerns
unerwähnt blieben, erfuhren seine neuen Untertanen nichts
von seinem bedeutenden Geschlecht, auch die Sekundärliteratur
nahm kaum Kenntnis von „der eines alten Adels herrliche(n)
Zierd". Diese Ausnahme ist schon deshalb bemerkenswert, weil
die Mitglieder des Adels bis in die höchsten Spitzen ihre Ahnenreihe
mit Stolz in die Tiefen der Jahrhunderte hinabführten
, möglichst bis zu Karl dem Großen; die Habsburger ließen
ihren Stammbaum bis zu den Trojanern (!) erstellen. Die
Pflummern konnten mit Peregrino (Pilgrim) ihren Ahnherrn
im Jahr 1180 nachweisen. Dieser und Ortolph (1227) sollen
Truchsesse (das Erzamt des Truchsessen war für die fürstliche
Tafel und die Speisen überhaupt zuständig) unter Herzögen
von Schwaben gewesen sein. Auch Peter und Walter werden
1282 für dieses Amt genannt.

Die Herkunft ihres Familiennamens vom lateinischen „pru-
nus" = Pflaumenbaum, den sie von ihrem Rittersitz Pflummern
bei Riedlingen auf der Alb ableiteten, einem Ort, der schon zu
Karls des Großen Zeit bestanden haben soll, lehnte der Chronist
F. Aloys von Pflummern ab. Für wahrscheinlicher hielt er
den Ursprung des Namens von „pluma" = Gefieder, weil dieses
dort in großen Mengen gehalten worden sein soll. Einen Hinweis
darauf wollte man auch in den sieben Hahnenfedern auf
dem offenen Helm im Wappen derer von Pflummern sehen.
Doch davon konnte er nicht alle seine Zeitgenossen überzeugen
, denn sehr hartnäckig hält sich die Schreibweise „Pflaum-
mern" oder „Pflaumeren" in den Akten. (Eine Abbildung fand
sich nicht.) Wir kennen nur die drei Wolfseisen, wie sie zum
Beispiel im Eingang der Kirche in Schonach abgebildet sind.
Ein trauriges Schicksal bedrohte das Geschlecht im Städtekrieg,


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