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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 362
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Karl Volk

Ob Göz sich seine Eskapaden auch gegen einen Herrn von
Reischach erlaubt hätte? Doch damit geraten wir vollends in
die Bereiche der spekulativen Geschichtsschreibung („Was
wäre geworden, wenn ...?).

Die Schlacht bei Sempach 9. Juli 1386

Diese Schlacht, zwischen Habsburg und der Eidgenossenschaft,
die Reischach erwähnt, ist heute außerhalb der Schweiz kaum
im öffentlichen Bewusstsein. Sie kostete 40 bis 700 Adligen aus
dem deutschen Süden das Leben. 1100 Nicht-Adlige starben.
Sie hatte weitreichende Folgen für beide Seiten. Die Habsburger
verloren in ihrem Stammland Gebiete an die (spätere) Schweiz:
Luzern und Umgebung, das Entlebuck und Einsiedeln. Sie
konnten ihre rasch angeworbenen Söldnertruppen nicht mehr
bezahlen, mussten deshalb Besitzungen verpfänden und hatten
die Dezimierung des Adels hinzunehmen: Angehörige des
Hauses Fürstenberg, der Geroldseck und des Hauses Baden-
Hachberg. Adlige Geschlechter starben aus. Die Familie Reischach
stand auf der Seite der Verlierer.

Die Schlacht bei Mühlberg 24. April 1547

Anders im Schmalkaldischen Krieg (Landgraf Philipp von Hessen
und Kurfürst Johann von Sachsen gegen Kaiser Karl V. und
katholische Stände), wo Hauptmann Johann Konrad von
Reischach am Leben blieb. Er kämpfte in der Schlacht bei
Mühlberg auf der Seite des Kaisers. Seine Truppen brachten den
Protestanten eine entscheidende Niederlage bei. Der Protestantismus
in Deutschland war dennoch nicht besiegt. Die Änderung
der Reichsverfassung mit Stärkung der Monarchie und
das Augsburger Interim (der interkonfessionelle Versuch, die
Glaubenseinheit zu bewahren) wurden weder von den Protestanten
noch von den Katholiken angenommen.

Quellen

Generallandesarchiv Karlsruhe 122/41
Chronik deren Herren von Pflummern, 1795

Alfons Sauter, Die Tagebücher des Dr. Johann Heinrich von Pflummern, 1633-1643, bearbeitet von

Alfons Semler, in ZGO 1950 Beiheft
Neues allgemeines Deutsches Adelslexikon von Ernst Kneschke, 7. Band 1867

Karl Volk, Untertal 19, 78098 Triberg-Gremmelsbach


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