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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 405
(PDF, 85 MB)
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Ein Dorfpfarrer widersteht den Nazis 405

Rahmen überschreiten. Deshalb sollen nur die
eindrücklichsten Geschehnisse dargestellt werden
.

Pfarrer Anton Schmid

Geboren wurde Anton Schmid am 23. Februar
1899 in Hochberg (Linzgau), im damaligen
Land Hohenzollern, als Sohn eines Dorfschullehrers
. Nach sechs Jahren Volksschule in Lan-
genenslingen und nach Vorbereitung durch
seinen Vater und den Pfarrer des Dorfes wechselte
er als Internatsschüler des St. Fidelishauses
in Sigmaringen in die Quarta (Anm.: heute
Klasse 7) des Gymnasiums in Sigmaringen. Unmittelbar
nach dem Abitur ging er - wahrscheinlich
als Freiwilliger, 1917! - zum Militär
und kam im August des Jahres zum Einsatz an
der Front. In den Kämpfen in Flandern erlitt er
eine Verletzung des rechten Armes - davon
wird später noch die Rede sein -, sowie eine
schwere Granatsplitterverletzung an der Stirn,
die große Narbe über der rechten Stirnseite war zeitlebens gut
sichtbar. Deshalb wurde er aus dem Heeresdienst entlassen,
nach zwei Beförderungen und ausgezeichnet mit dem Frontkämpferkreuz
. Diese Beförderungen und das Frontkämpferkreuz
hebt er über 20 Jahre später in einem Schreiben vom
6. Januar 1936 an das „Hochw. Erzb. Ordinariat Freiburg" ausdrücklich
hervor. Zum Wintersemester 1918 begann er das
Studium der Theologie an der Universität in Freiburg, am
1. Juli 1923 wurde er im Münster zu Freiburg zum Priester geweiht
.

Im anschließenden Dienst als Vikar war er auch an die
Pfarrei Singen/Hohentwiel versetzt worden. Diese Tätigkeit in
Singen von 1927 bis 1929 weist nun einige für einen jungen
Vikar der 1920er Jahre ungewöhnliche Züge auf. So kam es „zu
Streitereien mit marxistischen Bewegungen, denen ich", wie er
im Brief an das Ordinariat Freiburg ebenfalls am 6. Januar 1936
schreibt, „durch mein Entgegentreten und meinen großen
Schutzengelbund jegliches Entstehen sog. Kinderfreunde-
Gruppen vollständig unmöglich machte". Für die örtliche Zeitung
schrieb er immer wieder aktuell-politische und theologische
Beiträge, und in Singen hat er, wie er später seinem
Bischof schreibt, „nicht nur zweimal die Gefallenengedenkrede
gehalten, sondern auch einmal einen großen Vortrag über
die deutsche Außenpolitik von 1870 bis 1914" - für einen jun-

Anton Schmid,
Pfarrer in Schutterwald
1933-1960.
(Foto: Karl Völlinger)


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