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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 407
(PDF, 85 MB)
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Ein Dorfpfarrer widersteht den Nazis

Ergebnis Reichstagswahlen 05. März 1933

>

Badische Zentrumspartei 796

47%

>

NSDAP 660

38%

>

Kommunist. Partei 146

9%

>

SPD 61

3,5%



Sonstige: 2,5 % u.a.



>

Kampffront Schwarz-Weiß-Rot;



>

Evangelischer Volksdienst;



>

Bauern- u. Weingärtnerbund;



>

Sozialistische Kampfgemeinschaft



einbrachen, ist er in jedes Haus gegangen, immer wieder, um
den Menschen in ihrem Leid beizustehen, hat „Betstunden für
die Krieger im Feld" abgehalten, die Trost und große Bestärkung
für die Menschen im Dorf waren, wie mir später immer
wieder bestätigt wurde.

1933: Anton Schmid ist nun seit Frühjahr ordentlicher Pfarrer
in der großen Pfarrgemeinde „St. Jakobus" in Schutterwald.
Die Machtergreifung vom Januar 1933 war auch hier im Dorf
schnell angekommen. Dennoch war bei den Reichstagswahlen
vom 5. März 1933 die Badische Zentrumspartei im Dorf
(s. Kasten) mit 47% stärkste Partei geblieben.2

Aber „Reichskommissar" Robert Wagner - er hatte im März
den badischen Staatspräsidenten Dr. Joseph Schmitt vertrieben
und selbst das Amt des Staatspräsidenten übernommen - hatte
nach dem „Führerprinzip" einen Nazi-Bürgermeister eingesetzt
, der unverzüglich die „Nationalsozialistische Volkswohlfahrt
Ortsgruppe" (N.S.V.) aufbaute. Im Zuge der „Gleichschaltung
" war es deshalb auch schon zu ersten Reibereien der Nazis
mit kirchlichen Gruppen und Verbänden gekommen. Der folgende
, in der Sache vielleicht etwas marginale, aber grundsätzlich
bedeutsame Vorfall zeigte nun, dass der Pfarrer, im Gegensatz
zu vielen seiner Amtsbrüder, von Anfang an nicht bereit
war, sich zurückzuziehen und sich zu fügen. Was war geschehen
?


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