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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 456
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Heinz G. Huber

Kriegsspiele in Hubacker und auf dem Kutzenstein

Der praktischen und körperlichen Ausbildung der Jugendkompanien
im Gelände kam ein hoher Stellenwert zu. Einordnung
in die militärische Formation, Marschübungen, Geländelehre,
Kartenlesen, Entfernungsschätzen, Überwindung von künstlichen
und natürlichen Hindernissen und taktischer Beweglichkeit
kamen eine große Bedeutung zu.17 Gefechtsübungen
ohne Waffen, aber auch simuliertes Bajonettfechten mit Stäben
, Patrouillengänge, Bildung einer Schützenlinie, Spurenlesen
und Orientierungsübungen waren u.a. unmittelbare
Vorbereitungen auf den Fronteinsatz.18

Am 22. November 1914 führten die Jugendkompanien des
Amtsbezirks Oberkirch hinter Lautenbach erstmals eine Übung
durch, die durch einen Pressebericht dokumentiert ist:

„Es waren hierzu zwei Parteien gebildet, die sich wie folgt zusammensetzten
: ,Blaue Partei', bestehend aus zwei Kompanien
(Oberkirch und Umgegend) mit ungefähr 200 Jungmannschaften
; ,Rote Partei', gebildet aus der Kompanie Oppenau, als Verstärkung
eine Flaggenkompanie, welcher noch die Abteilung Peterstal
zugeteilt war. Die feindlichen Kompanien trafen sich in
der Gegend Hubacker-Bahnhof, wo das Gefecht seinen Anfang
nahm. Beide Parteien lösten die ihnen gestellte Aufgabe auf das
beste. Auch Zuschauer hatten sich eingefunden, um zu sehen,
was in der kurzen Zeit seit Bestehen der Jugendwehr dieselbe zu
leisten vermag/'19

Die Verwendung des Manöver]argons macht deutlich, dass
diese Art der Übungen als „Kriegsspiel" begriffen wurde. In der
Presse wurde auch über die Dezemberübung 1914 berichtet,
womit sich ein sehr eindringlicher Appell zur Beteiligung verband
:

„Möchten sich doch alle deutschen Jünglinge der Jugendwehr anschließen
, denn es ist Pflicht eines jeden deutschen Jünglings, sich
diesen freiwilligen Bestrebungen freiwillig anzuschließen. Es gibt
noch viele junge Leute, die die Vergnügungen in dieser ernsten
Zeit vorziehen und sich von der Jugendwehr fernhalten. Das ist
nicht deutsch und eines deutschen Jünglings nicht würdig."20

Am 21. März 1915 hielten die Jugendwehrabteilungen Oberkirch
und Nußbach eine „Felddienstübung verbunden mit
Abkochen" ab.21 Vom Oberkircher Schulhaus wurde hinauf auf
die Kalikutt marschiert, wo in Kochgräben eine deftige Feldkost
zubereitet wurde. Dann wurde der Moosturm bestiegen,


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