Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 484
(PDF, 85 MB)
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Neue Literatur

nen ins gesellschaftliche Abseits gestellt werden
" (S. 69).

Nachdem dann eine Straße nach dem verdienten
Tierarzt und Mitbürger benannt worden
und 1996 eine Gedenktafel am einstigen
Wohnhaus der Familie angebracht worden
war, „mehrten sich die Stimmen", die Genaueres
über die damaligen Ereignisse wissen und
sich nicht mit Gerüchten oder Teilwahrheiten
abspeisen lassen wollten. Dazu musste der
Autor, ein erfahrener Historiker, sich auch mit
der Persönlichkeit der Hauptbeteiligten der
Elzacher „Judenaktion" befassen und z.B. untersuchen
, wie sie in ihre Ämter gekommen
waren. Das alles hat der Forscher sehr überzeugend
und ohne Eifer dargestellt, darüber hinaus
überlässt er es den Lesern (wozu hoffentlich
auch viele Schüler zählen werden), im
sehr spannenden Anhang 33 Dokumente zu
studieren, bei deren Lektüre sich seine Angaben
bestätigen lassen. Für die vielen Nicht-
Elzacher wäre zusätzlich eine kleine Karte hilfreich
gewesen, von wo der Zug der Schüler
zum Wohnhaus der Türkheimers bewegt
wurde. Allein schon die Ortsangabe „Ladhof"
ist wohl nur den Einheimischen verständlich
- und Personen wie dem Rezensenten, die oft
daran vorbeigefahren sind. Frank Flechtmann

Adam, Thomas: Feuer, Fluten, Hagelwetter.
Naturkatastrophen in Baden-Württemberg.
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt
2015, 224 S., Abb.

Der Autor - Museumsleiter und Abteilungsleiter
Kultur der Stadt Bruchsal - legt mit dieser
Publikation einen kenntnisreichen, lebendigen
und historischen Bericht vor über die
Vielfalt der Naturkatastrophen im Land. Wem
fällt nicht sofort der Orkan „Lothar" ein, der
an Weihnachten 1999 über Süddeutschland
fegte und die Gestaltung vieler Landstriche
auf Jahre hinaus veränderte. Menschen früherer
Generationen und Epochen hätten andere
Katastrophen zu nennen gehabt: Feuersbrünste
, die ganze Städte zerlegten, Erdbeben,
Meteoriteneinschläge, immer wieder Hochwasser
und Hagelwetter. Allein schon die Kinzig
sorgte regelmäßig für Überschwemmung

und Zerstörung. Der letzte Prior des Klosters
Gengenbach hat über ihre vielfältigen Bedrohungen
1822 geschrieben: Der äußerst mutwillige
, nichts schonende Bach, Kinzig heißt er, gibt
zwar dem äußerst berühmten Tale seinen Namen.
Er bringt aber auch demselben beinahe unersetzlichen
Schaden. Er untergräbt die festesten Häuser
und stürzt sie. Er unterwühlt die größten Bäume
und wirft sie seinen tobenden Wellen zum boshaften
Spiele hin. Er überschüttet die durstigen Wiesen
und deckt das herrliche Grün mit Massen von
Steinen und Sandbänken. Er durchgräbt Straßen,
zerschmettert die festesten Joche der Brücken und
führt die traurig gaukelnden Opfer seiner Wut auf
seinen reißenden Fluten im Triumpf dahin. Wehe
dem Sterblichen, der seine Beute wird! Von Angst
und Leid ist also in dieser Geschichte der Naturkatastrophen
zu lesen, aber auch von Mut
und Solidarität. Versicherungen gab es früher
keine, nur die Hilfe der Nachbarn und der
Gemeinschaft. Ein Ortsregister und eine umfangreiche
Literaturliste ergänzen diesen wichtigen
Einstieg in ein Kapitel Alltagsgeschichte
des Landes. Weitere lokale Studien sind unbedingt
erwünscht! Martin Ruch

Pfefferle, Rolf: Die römische Militärstraße auf
direktem Weg von Straßburg nach Rätien.
(Iter derectum ab Argentorate in Raetiam, so
die ergänzte Zeile auf dem römischen Meilenstein
von Offenburg) Selbstverlag, 2015, 96
S., viele Abb. und Skizzen.

Das Ehrenmitglied des Historischen Vereins,
Prof. Dr.-Ing. Rolf Pfefferle, stand zwölf Jahre
dem Historischen Verein Wolfach als 1. Vorsitzender
vor, zehn Jahre war er Leiter der
Fachgruppe Archäologie. Seit 1982 führte er
als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes
Grabungen im Bereich „Brandsteig
", Schenkenzell und in Wolf ach durch.
Eine dieser Grabungen führte zu dem sensationellen
Münzfund von 171 Silbermünzen aus
dem 16. und 17. Jahrhundert in Wolf ach.

Aus Altersgründen (so schreibt er im Vorwort
) war es ihm nun ein Anliegen, den Stand
seiner Forschungen zur römischen Kinzigtalstraße
vorzulegen, quasi als Ergebnis einer Leidenschaft
über drei Jahrzehnte. Geleitet hat


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