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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 527
(PDF, 85 MB)
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Berichte der Mitgliedergruppen

auf, kannte Geschichte und „Gschichtle" und erinnerte an manch tragisches
Schicksal aus früheren Zeiten.

Ziel aller drei Exkursionen war, auf die vielfach unscheinbaren und
vergessenen Zeitzeugen aus Menschenhand aufmerksam zu machen
und die Bevölkerung für den Erhalt dieser charakteristischen Kulturgüter
unserer Heimat zu sensibilisieren. Sie sind Schätze, die es zu pflegen
und zu erhalten gilt.

Etwa zur gleichen Zeit verteilten wir das neue Jahrbuch „Die Ottenau
" 2015 an alle Mitglieder. Dr. Hans Harter, emsiger Schiltacher Historiker
und engagiertes Mitglied im Initiativkreis, ist erfreulicherweise
wieder unter den Autoren zu finden, was angesichts des Schwerpunktthemas
jedoch nicht wirklich überrascht. Nach seiner Veröffentlichung
„Der Teufel von Schiltach" im Rahmen der Reihe „Beiträge zur Geschichte
der Stadt Schiltach" (2005) und der zwischenzeitlich weiter
fortgeschrittenen Digitalisierung bisher nur schwer zugänglicher Quellen
griff er das Thema nun erneut auf. Nach intensiver Auseinandersetzung
mit geschichtlichen und militärischen Fakten sowie nach Auswertung
von Berichten über den Brand und dem daraufhin in Oberndorf/N.
stattgefundenen Hexenprozess gegen die als vermeintliche Brandstifterin
angeklagte Magd, bietet Harter einen neuen Deutungsversuch zu
den damaligen Ereignissen und deren Ursachen im Städtle an. Anhand
schlüssiger Indizien entzaubert der Autor die vermeintlich dämonischmystische
Brandstiftung angesichts der im 16. Jahrhundert weitverbreiteten
Mordbrennerei und unterstellt niedere menschliche Motive, die
auf einen Schiltacher Einwohner als Täter hinweisen.

Zum ersten Mal unter den Autoren des Jahrbuchs findet sich Vereinsmitglied
Dr. Andreas Morgenstern, Museums- und Archivleiter in
Schiltach. Sein freier Beitrag beschäftigt sich mit der parallel zum Ersten
Weltkrieg einhergegangenen Teuerung. Die Verknappung von Lebensmitteln
und Produkten des täglichen Bedarfs führte bereits in der Anfangsphase
des Krieges zu Versorgungsengpässen und spürbar steigenden
Preisen, was sich nach Kriegsende bis 1923 zu einer gigantischen
Inflation steigerte. Die staatlichen Geldpressen konnten den enormen
Bedarf an Banknoten mit immer horrenderen Nennwerten kaum mehr
decken, sodass sich viele Kommunen, so auch Schiltach und die benachbarten
badischen Kinzigtal-Städte, gezwungen sahen, eigene „Gutscheine
" und Notgeld auszugeben. Dieser Veröffentlichung ging Ende
2014 eine Ausstellung über Inflationsgeld im städtischen „Museum am
Markt" voraus.

Im Oktober folgten darüber hinaus noch zwei weitere Veranstaltungen
. Der „Brandsteig", an der Gemarkungsgrenze von Schenkenzell und
Aichhalden-Rötenberg gelegen, beflügelt hinsichtlich seiner antiken
Bedeutung noch immer die Fantasie der Menschen und ist Objekt mancher
Spekulationen. Tatsache dagegen ist, dass die Passhöhe zwischen
Kinzigtal und oberem Neckar eine der am frühesten entdeckten römischen
Fundstellen Baden-Württembergs ist.

Dem Initiativkreis und der Volkshochschule war es gelungen, den in
Schiltach lebenden Archäologen Dr. Johann-Christoph Wulfmeier für
einen Vortrag zu gewinnen. Wulfmeier, selbst an den jüngsten For-


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