http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0546
Berichte der Fachgruppen 545
zahlreiche Aspekte noch immer nicht eingehender erforscht. Juliana
Bauer berichtete bei ihrer Führung über die jüdische Gemeinde des
Mittelalters, die im Zuge der Pestprogrome 1349 ausgelöscht wurde.
Weitere Stationen behandelten den Betsaal der jüdischen Gemeinde in
der Bismarckstraße sowie das Schicksal einzelner jüdischer Familien
oder Personen. Wie in vielen anderen Gemeinden bieten inzwischen
auch in Lahr mehrere der inzwischen verlegten „Stolpersteine" hilfreiche
Anknüpfungspunkte. Allerdings müsste auch in Lahr die aktuell
feststellbare Konzentation auf die NS-Zeit stärker durch einen Blick auf
die sozialen und kulturellen Aspekte jüdischen Lebens in den Jahrzehnten
vor dem Beginn der NS-Dikatur ergänzt werden.
Nach der Führung durch die Stadt gab es noch die Gelegenheit, mit
dem Cafe „Süßes Löchle" ein besonderes Lahrer Kulturdenkmal kennenzulernen
, in dessen Geschichte Thorsten Mietzner einführte. Die Räumlichkeiten
des seit Ende des 19. Jahrhunderts betriebenen Traditionscafes
und das historische Interieur werden seit 2012 durch einen eigenen
Verein betreut.
Am 14. Oktober 2015 wurde eine weitere inhaltliche Sitzung abgehalten
. Die Fachgruppe traf sich dazu erneut im Sitzungssaal des Rathauses
in Hohberg-Diersburg. Die Sitzung wurde in der Hauptsache
geprägt durch zwei materialreiche Referate von Dr. Martin Ruch und Dr.
Dieter Petri, die von ihren jeweiligen Recherchen zum Vorkommen von
Juden in den Ratsprotokollen der Reichsstädte Offenburg und Zell am
Harmersbach berichteten und dadurch interessante Vergleichsmöglich-
Stadtßhrung zu
Spuren jüdischen
Lebens in Lahr (Foto:
Uwe Schellinger)
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