http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0548
Berichte der Fachgruppen 547
Es wäre wünschenswert, wenn sich weitere interessierte Mitglieder
aus den Reihen des Historischen Vereins zur Mitarbeit bewegen ließen.
Zudem wird weiter nach jüngeren Nachwuchswissenschaftler/innen
mit relevanten Projekten Ausschau gehalten.
Von besonderer Bedeutung dürfte die Frage sein, wie sich die Fachgruppe
zukünftig selbst definiert und welche konkreten Aufgaben ihr
zukommen. Zweifelsohne macht es Sinn, den Kontakt zu den Gedenkstätten
in der Region mit einem Bezug zur jüdischen Geschichte (Emmendingen
, Kippenheim, Offenburg) neu herzustellen und zu vertiefen,
dabei aber auch die eigene Positionierung als Fachgruppe des Historischen
Vereins nicht zu vernachlässigen. Denn es ist signifikant, dass in
den zurückliegenden Jahren die Geschichte der Juden in der Ortenau
fast ausschließlich in der Form der Gedenkpädagogik präsent wurde
(„Stolpersteine", „Gurs-Mahnmal"), während im Verhältnis dazu nur
noch wenige konkrete Forschungsaktivitäten feststellbar sind. Die Ge-
denkarbeit hat sich generell ausgeweitet, um die dafür eigentlich notwendige
Forschungsarbeit ist es indessen ruhiger geworden. Doch gerade
hier, in der konkreten Forschungsarbeit auf lokaler Ebene und in
Fixierung neuer Erkenntnisse, sollte die Fachgruppe ihre Schwerpunkte
sehen. Gerade auch deswegen ist es wichtig, zu beobachten, ob und
welche Arbeiten etwa im universitären Rahmen entstehen und wie es
ermöglicht werden kann, diese in die Arbeit der Fachgruppe einzubinden
.
Grundsätzlich besteht sicherlich auch noch Bedarf darin, die Fachgruppe
weiter innerhalb des Historischen Vereins (und ggf. darüber hinaus
) bekannt zu machen. Tatsächlich kommt es noch immer vor, dass
auf lokaler Ebene Veranstaltungen zur jüdischen Geschichte eines Ortes
stattfinden, ohne dass die Fachgruppe Jüdische Geschichte der Ortenau
darüber informiert ist. Eine positive Entwicklung der Informationspolitik
innerhalb der Strukturen des Gesamtvereins wäre deshalb sehr begrüßenswert
und letztendlich für die Belange der Fachgruppe sicherlich
hilfreich und weiterführend.
Uwe Schellinger
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