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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 18
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1 Q Regine Dendler

trachtung aus der Ferne verborgen bleiben. Dies betrifft sowohl
kunsttechnische Gesichtspunkte als auch die Spuren, die die
Auffindung und anschließende Restaurierung hinterlassen
haben.

Material, Aufbau und Technik

Ein großes Kunstwerk ist oft aus einfachen Grundstoffen gemacht
, was auch hier der Fall ist.

Die Mosaiksteinchen bestehen aus lokalem Material,6 das in
der Umgebung von Schuttern noch heute problemlos zu bekommen
wäre. Das Schwarz ist mit Kieseln aus der Rheinebene
gebildet, vereinzelt sind auch dunkelgrüne, porphyrähnliche
Steinchen darunter. Die hellen Flächen sind mit weißen und
gelblich-transparenten Quarzkieseln belegt, dazu kommt stellenweise
ein weiß-gelbliches Mineral (wohl Schwerspat), vereinzelt
blassocker Feuerstein, fast bergkristallähnlich farbloses
Material oder selten auch heller Kalkstein. Das Rot besteht
meist aus Buntsandstein mit rauher Oberfläche, ab und zu aus
einem porphyrähnlichen Stein, vereinzelt tritt auch glatter
dunkelroter Karneol auf.

Verlegt sind die Steinchen in Kalkmörtel verschiedener Zusammensetzungen
. An Einzelsteinchen oder Kleinbruchstücken
mit Mörtelresten, die der Verfasserin zugänglich waren,7
konnte die Abfolge der Bettungsmörtelschichten weitgehend
erschlossen werden.

Die unterste Lage bildet ein bereits vorhandener Estrichboden
, der zu einer älteren Bauphase gehört und nicht erst vor
dem Verlegen des Mosaiks aufgebracht worden ist.8 In diesem
Estrich wird eventuell eine sehr flache, maximal wenige Zentimeter
tiefe Grube ausgehoben, um das Mosaik aufzunehmen.9
Darauf liegt eine Schicht aus einem Kalkmörtel, der durch
Ziegelsplitt rot gefärbt ist. Ziegelsplitt hat hydraulische Eigenschaften
und macht einen Kalkmörtel wasserdichter, was hier
vielleicht wegen der Bodenfeuchte durchaus beabsichtigt war.
Als dritte Lage wird eine dünne Schicht eines bindemittelreichen
weißen Kalkmörtels auf den roten aufgetragen (Abb. 7). Er
dient als eine Art Klebemörtel, in den die Steinchen gesetzt
werden. Roter Mörtel dringt dabei durch die Raumverdrängung
stellenweise bis an die Oberfläche, die weiße Schicht war
demnach von unregelmäßiger Stärke und der rote Mörtel noch
weich. Man kann am Mosaik Stellen finden, an denen roter
und weißer Mörtel nebeneinander in den Fugen sichtbar sind.

Als letzter Arbeitsgang, nach der Fertigstellung des Medaillons
, wird als eine Art dekorative Randversäuberung der rote


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