Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 22
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Regine Dendler

Abb. 10: Hinweis auf
eine Reparatur noch
im Mittelalter: Die
kalkverkrustete Oberfläche
bedeckt weniger
sorgfältig gesetzte
Buchstaben.

eher weißlich-opak im Gegensatz zu den
eher gelblich-transparenten der Bildzone
und des äußeren Schriftbandes (siehe
Abb. 1 und 2). Vorderhand meint man
eine besondere Farbgestaltung zu erkennen
, bei näherer Betrachtung zeigt sich
aber, dass die opaken sämtlich zu den
Bruchstücken gehören, die aus der Ver-
füllung geborgen wurden. Vermutlich
wurden sie einer intensiveren Reinigung
unterzogen als die vor Ort verbliebenen,
bevor man sie wieder einpasste. Der
Farbunterschied dürfte also reinigungsbedingt
und nicht vom Künstler beabsichtigt
sein.

Der westliche Teil der Opferszene war
- wie bereits erwähnt - mit einer Mauer
überbaut, die die Figur des Kain bis auf
Höhe der Garbe überdeckte und von der
die mit Kalk verkrustete Oberfläche herrührt
(Abb. 10). Den Grabungsfotos zufolge müssen hier kleine
Teile des Schriftbandes mit Kleinfragmenten ergänzt worden
sein. Diese wirken im Vergleich mit dem original erhaltenen
Schriftband weniger gleichmäßig, was auch für die Buchstaben
unmittelbar neben dieser Ergänzung gilt. Die Kalkkruste bedeckt
jedoch diesen ganzen Bereich einschließlich der ergänzten
Teile. Ebenso wurde das „E" rechts der Ergänzung, das gerade
noch außerhalb des überbauten Bereiches liegt, weniger
sorgfältig ausgeführt.13

Daraus läßt sich zweierlei erschließen: Erstens hat man die
kleine Ergänzung mit Material ausgeführt, das tatsächlich von
dieser Stelle stammte. Zweitens wäre zu überlegen, ob hier
nicht vielleicht bereits im Mittelalter eine Reparatur des Mosaiks
stattgefunden hat: Buchstaben, die weniger sorgfältig gelegt
waren als die übrigen,14 die aber trotzdem (zumindest teilweise)
von der darübergebauten Mauer überdeckt waren.

Immer neue Fragen

Immer wieder kontrovers diskutiert wurde und wird die Entstehungszeit
des Mosaiks.

Archäologisch, d. h. aus dem stratigraphischen Zusammenhang
heraus ist es nicht datierbar, da die entsprechenden
Schichtanschlüsse durch Bauaktivitäten zerstört sind. Lediglich
ein „Terminus ante quem" ist fassbar, nämlich die Chor-


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