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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 27
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„Auf jeder Bruck ein Nepomuk"

Kult und Kunst

Johannes Werner

Die geschnitzten Heiligen
haben in der Welt mehr ausgerichtet

als die lebendigen.

Georg Christoph Lichtenberg

Es gibt fromme Bilder, denen man auch außerhalb des Kirchenraums
auf Schritt und Tritt begegnet: am häufigsten dem des
gekreuzigten Jesus, dann dem seiner Mutter Maria. Doch
schon an dritter Stelle folgt, überraschenderweise, das des heiligen
Johannes Nepomuk.1 Dafür, dass er auch im mittelbadi-
schen Raum, und im 18. Jahrhundert, unzählige Male dargestellt
wurde, gibt es gute Gründe.

Biographie

Johannes Nepomuk wurde um 1350 im westböhmischen
Pomuk bei Pilsen geboren; deshalb wird er auch Johannes von
Pomuk (tschechisch: Jan Nepomucky) genannt. Schon früh
gehörte er, u. a. als Notar und Sekretär, zum Gefolge des Erz-
bischofs von Prag. Nach der Priesterweihe, die er im Jahre
1380 erhielt, übernahm er eine einträgliche Pfarrstelle in
Prag, studierte aber zugleich an der dortigen Juristenuniversität
und setzte dieses Studium dann an der Universität
Padua fort. Nach seiner Rückkehr stieg er allmählich auf, bis
ihn der Erzbischof zu einem seiner beiden Generalvikare ernannte
.

Inzwischen versuchte der König von Böhmen, Wenzel IV.,
die Macht des Erzbischofs zu beschneiden, indem er die Errichtung
eines zweiten Bistums betrieb, das von dem ersten
abgetrennt werden sollte. Doch das Benediktinerkloster
Kladrau, das als dessen Sitz vorgesehen war, wählte einen
anderen als den vom König gewünschten, willfährigen Kandidaten
zum Abt, und Johannes Nepomuk bestätigte die Wahl
so rasch, dass der König keinen Einspruch einlegen konnte.
Daraufhin ließ dieser den Generalvikar zusammen mit anderen
erzbischöflichen Beamten verhaften und foltern und
schließlich, nämlich am 20. März 1393, von der Karlsbrücke


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