http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0049
4 g Natalie Gutgesell
Abb. 10: Alexandra
von Berckholtz,
Mädchen mit Gänseblümchen
, Aquarell
über Bleistift,
22,5x15,6 cm, 1848,
Privatbesitz.
1830 die Malerei in freier Natur entdecken
.
Im Jahr 1854 kehrt Alexandra von
Berckholtz nach Karlsruhe zurück und
nimmt dort Unterricht bei dem hohen-
zollerischen Hofmaler Richard Lauchert
(1823-1868).46 Lauchert ist ein ehemaliger
Schüler und enger Freund Winterhalters
, der stets für den Modemaler mit
Aufträgen aus unterschiedlichsten Hofkreisen
einspringt, wenn dieser verhindert
ist. Lauchert malt beispielsweise
1862/63 Prinzessin Alexandra von Dänemark
(1844-1925) vor ihrer Hochzeit
mit Albert Edward (1841-1910), dem ältesten
Sohn Königin Victorias und zukünftigen
König Edward VII. Das am
Hof in Kopenhagen entstehende Bildnis
gibt Victoria bei Lauchert in Auftrag, da
Franz Xaver Winterhalter zu der Zeit erkrankt
ist und für die Königin Lauchert
als „the next best" gilt.47
Auch Richard Lauchert vermittelt Alexandra von Berckholtz
einige Aufträge, wie z.B. für ein Porträt der Fürstin Katharina
von Hohenzollern-Sigmaringen (1817-1893) (Abb. 11), das sich
heute in der Erzabtei Beuron befindet. Die Fürstin kauft 1863
ihrem Stiefsohn Karl Anton von Hohenzollern (1811-1885) -
dem Mäzen Richard Laucherts - das säkularisierte Kloster Beuron
ab, in das sie die beiden Brüder und Benediktinermönche
Maurus (1825-1890) und Placidus Wolter (1828-1908) einlädt,
was einen der wesentlichen Neuanfänge des benediktinischen
Lebens in Deutschland bedeutet. Zusätzlich lädt sie Künstler in
die Abtei ein, die eine eigene christliche Motivik und Ikonogra-
fie mit Elementen der byzantinischen und altägyptischen
Kunst begründen, als Beuroner Schule bekannt werden, und
deren Ideen einige Grundsätze der künstlerischen Moderne
vorausgreifen, wie den Jugenstil oder den Symbolismus.
Auf der Rückseite ihres in Beuron befindlichen Porträts
entdeckt man die Beschriftung Copie nach Lauchert /Alexandra
von Berckholtz / pinxit 1854, die eine Zuschreibung zu dem
künstlerischen Kontext ihres Lehrers erlaubt. An dieser Stelle
wurde der Frage nachgegangen, welches Lauchert-Gemälde
Alexandra kopiert haben könnte. Insgesamt sind aus seiner
Hand drei Porträts der Fürstin bekannt. Auf einem ersten 1848
im Jahr ihrer Trauung mit Karl von Hohenzollern-Sigmarin-
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0049