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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 56
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C ß Natalie Gutgesell

mener Künstler und deren Relikten bei, der in diesem Jahr insgesamt
366 Mitglieder hat.83 Dieser wird offiziell am 20. März
1857 durch König Maximilian II. Joseph (1811-1864) ins
Leben gerufen, um alten und kranken Künstlern eine Pension
zu gewähren.84 Alexandra von Berckholtz hinterlässt in ihrem
Testament dem Künstlerunterstützungsverein München ein
Legat von 4000 Mark, zu dem sie zusätzlich vermerkt, dass
dieses steuerfrei zu übergeben sei, was Unterschrift und Siegel
des Großherzoglich Badischen Notars Johann Bender beglaubigen
. Zusätzlich bestätigt das erhaltene Dankesschreiben des
Vorsitzenden M. Manuel, Professor und Maler, die steuerfreie
Übergabe.85

Im Münchner Kunstverein erhält Alexandra von Berckholtz
1881 eine Einzelausstellung, auf der sie 14 Aquarelle und Pastellzeichnungen
mit Blumenmotiven präsentiert. Die Originale
überreicht sie dem Verein als Geschenk, die dieser als Radierungen
reproduzieren lässt. Die Blätter gelten heute als Kriegsverlust
, da das Archiv des Münchner Kunstvereins durch einen
Brand in den 1940er völlig vernichtet wurde.

Weitere Ausstellungen, auf denen sie ausschließlich Stilleben
zeigt, hat Alexandra von Berckholtz von 1888 bis 1894 in
München. 1897 nimmt sie an der Großen Kunstausstellung in
Berlin mit drei Gemälden teil: Nr. 137 Päonien, Nr. 138 Pfirsiche
und Trauben sowie Nr. 139 Pflaumen?6

Das letztere Werk gelangt in den Besitz Maximilians von
Baden (1867-1929) - Sohn des Markgrafen Wilhelm (1829-
1897) - der bereits zwei Stillleben von Alexandra von Berckholtz
besitzt. Seine Sammlung wurde 1995 durch Sotheby's
Deutschland im Neuen Schloss Baden-Baden versteigert und
mit ihr Alexandras Werke. Zwei ihrer in der Auktion befindlichen
Gemälde gelangten in Ortenberger Privatbesitz: ein Blumenstück
mit Weinglas und Trauben (Abb. 14) von 1888 und
ein Rosenstillleben von 1893.

Mit ihren Stillleben orientiert sich Alexandra von Berckholtz
in Komposition und Kolorit an dem Stil niederländischer
und flämischer Meister aus dem 17. Jahrhundert, wie z.B. Cor-
nelis de Heem (1631-1695). Ihr Blumenstück mit Weinglas und
Trauben betont einen diagonal strukturierten Aufbau sowie
das Changieren dunkler und heller Zonen im Bildfeld und präsentiert
uns wohlgeordnet auf einem schillernden bläulichen
in leichte Falten gelegten Tischtuch einen Chrysanthemen-
Strauß in einer bauchigen chinesischen Vase neben einer silbernen
mit weißen Trauben gefüllten Schale, einem Weinkelch
und einem Flötglas, in dem sich am oberen Rand ein Lichtschein
widerspiegelt. Von den Niederländern übernimmt Alex-


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