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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 61
(PDF, 82 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0062
Alexandra von Berckholtz, eine europäische Malerin aus der Ortenau

Freundin Sophie von Brandenstein (1819-1900) ist Alexandra
von Berckholtz in den 1840er Jahren im Karlsruher Frauenverein
engagiert. Sophies Vater ist der preußische Generalleutnant
Karl August von Brandenstein (1792-1863), der in dieser Zeit in
Baden stationiert ist. Der Sophien Frauenverein gründet sich
unter dem Protektorat der Großherzogin Sophie von Baden am
26. Oktober 1831 zum Zwecke der Armenfürsorge in der Residenzstadt
. Man sammelt während der Wintermonate Kleidung
, richtet in der Spitalstraße 26 eine Suppenküche ein oder
beschäftigt Arbeitslose und arme Frauen zur Anfertigung von
Handarbeiten.

Alexandra von Berckholtz hinterlässt in ihrem Testament
auch all ihren Dienern insgesamt 21000 Mark sowie weitere
18000 Mark wohltätigen Institutionen, wie Waisenhäusern,
Erziehungsheimen oder Armenfonds. Ihr gesamtes Leben ist
durch mildtätiges und karitatives Wirken im Sinne eines gläubigen
Protestantentums geprägt. Ihr Neffe Wilhelm Offen-
sandt von Berckholtz (1843-1909) und Sohn ihrer Schwester
Elisabeth ist ihr Universalerbe. In seinem Testament vom
16. August 1908 hinterlässt er der Diakonissenanstalt Karlsruhe
ein Vermächtnis von 700000 Mark, in dem auch Alexandras
Legat enthalten ist, zur Gründung eines Seniorenwohnheims
- der Berckholtz-Stiftung - das bis zum heutigen Tage in Karlsruhe
in der Altenpflege wertvolle Dienste leistet.96

Es war nicht einfach, die Biografie und das Werk der Künstlerin
zu rekonstruieren. Am Anfang meines Forschungsprojekts
standen lediglich acht Gemälde im Museum im Ritterhaus Offenburg
, in der Gemeinde Ortenberg und im Augustinermuseum
Freiburg sowie einige fragmentarische biografische Angaben
. Erst der Kontakt zu Museen, Archiven, Bibliotheken und
Sammlungen im In- und Ausland sowie zu Privatarchiven verschiedenster
Adelsfamilien, in denen ich in den vergangenen
drei Jahren zahlreiche Schätze und glückliche Zufallsfunde
entdeckte, bereicherten mein Forschungsprojekt und ließen
das Leben einer emanzipierten Frau und Schaffen einer vielseitigen
Malerin des 19. Jahrhunderts wiederstehen. Ich danke an
dieser Stelle all den zahlreichen Frauen und Männern, die mir
in meinem Forschungsprojekt engagiert weiterhalfen, dessen
Ergebnisse in der 2017 im Mitteldeutschen Verlag Halle (Saale)
erschienenen und reich bebilderten Monografie mit Kunstkatalog
veröffentlicht sind.

Derartige Publikationen und Projekte tragen dazu bei, zu
ihrer Zeit bekannten und in späterer Zeit vergessenen Künstlerinnen
wieder ihre Position im kulturellen Gedächtnis zurück-


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