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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 67
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„Vormittag zeichnete ich einen Flößer in verschiedenen Stellungen/7

Wilhelm Hasemann

und seine Schiltacher Flößer-Motive

Hans Harter

Als „Aufbruch ins Badnerland" wird die Wende des jungen
Malers Wilhelm Hasemann bezeichnet/ die er 1880 seinem
Leben gab: 1850 in Mühlberg an der Elbe geboren und dort
aufgewachsen, wurde er 1866 zum Studium an der Königlichen
Akademie der Künste in Berlin zugelassen, deren Abgangszeugnis
mit „Prämie" er 1872 erhielt. Er wechselte an die Großherzoglich
-Sächsische Kunstschule in Weimar (bis 1879), um dann
als Illustrator nach München zu gehen. Dort erreichte ihn eine
Anfrage für die Bebilderung einer Prachtausgabe der Novelle
„Die Frau Professorin"2 des viel gelesenen Schriftstellers Berthold
Auerbach (1812-1882), Begründer des literarischen Genres
der Dorfgeschichte. Nach Übersendung der Probearbeiten
empfahl Auerbach zum Kennenlernen der Landschaft und der
Menschen Hasemann einen Aufenthalt „in dem an der Eisenbahn
gelegenen Schwarzwald-Dorf Guttach (bei Hornberg)":
„Auf Schritt und Tritt werden Sie Malerisches finden".3 Im April
1880 traf er hier ein und begann gleich, die Landschaft und die
trachtentragenden Bewohner zu skizzieren und sich wohlzu-
fühlen: „Es ist aber auch wunderschön hier im Schwarzwalde
[...] Habe ich in den Bauernstuben gezeichnet [...] Ebenso interessant
ist die hiesige Tracht".4

Zwar scheiterte der Auftrag fürs erste, da der Verleger Cotta
eine Betrauung Hasemanns ablehnte.5 Doch machten die Wochen
in Gutach und Umgebung einen solchen Eindruck auf
ihn, dass er beschloss, sich, zumindest zeitweise, hier niederzulassen
.6 Damit einher ging die Übersiedlung von München
nach Karlsruhe, wo er sich auf der Kunstschule bei Gustav
Schönleber einschrieb. Immer wieder zog es ihn jedoch nach
Gutach, so Ende November 1880 zu einer großen Trachtenhochzeit
, deren Motive er auf Postkarten zeichnete und verschickte
.7 Im September 1881 war er am Arrangement des
Festzugs „der Landestrachten" in Karlsruhe zur Silberhochzeit
des Großherzogpaars und der Heirat ihrer Tochter Viktoria beteiligt
und betreute die farbenprächtige Gutacher Gruppe.8
Damals ging er bereits mit dem Gedanken um, sich in Gutach
ein Atelier zu bauen, überzeugt, hier genügend Stoffe und Motive
für eine Existenz als Künstler zu rinden. 1882 erwarb er ein


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