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Hans Harter
sein Vater wusste, dass Wilhelm „schöne Fußtouren" mit seinem
Hund gemacht hatte, „um neue Zeichnungen aufzunehmen
zu dem Schwarzwaldwerke".31 Gemeint war ein illustrierter
Prachtband des Verlegers Reuther (Berlin) über den Schwarzwald
mit dem renommierten Schriftsteller Wilhelm Jensen
(1837-1911) als Autor. Für die Illustrationen wurden gleichermaßen
bekannte Künstler ausgesucht: Emil Lugo, Max Roman,
Hasemann und Wilhelm Volz, später kamen Karl Eyth und
Victor Roman dazu. Von seinen „Fußtouren" Anfang Oktober
1888 sind folgende Zeichnungen erhalten:
Skizze 7: (u.l.): „W. Hasemann. Schiltach, 4. Okt". - Motiv:
Wehr mit geöffnetem Gamper, rechts ein sog. Nebenloch mit
Stellfalle. - Der Felsen rechts und die Bergkonturen lokalisieren
es als Wehr des Kirchenweihers32 in der Kinzig unterhalb Schiltach
. - Publiziert: 1926 von Beil als „Die Schwelle und Das
große Wasser", Bildnachweis „von Herrn Fabrikant Korndörfer,
Schiltach";33 1941 von Fautz: „Das Schwellwasser wurde geholt.
Der Gamper ist ausgeschwenkt und das Fahrloch geöffnet."34 -
Das Original ist verschollen.
Skizze 8: (u.l.): „Schiltach, 6 Okt. 85.35 W. Hasemann". - Motiv:
Gebundenes Floß im „Harzwägle" oberhalb der Häberlesbrücke
in der Kinzig,36 im Hintergrund die Silhouette des Städtchens.
- Bleistiftzeichnung 13x19,5 cm. - Kopie auf Fotopapier im
Museum Wolfach, Verbleib des Originals nicht bekannt.
Skizze 9: (1.): „W. H."; (u.l.): „W. H. Schiltach Okt. 88.". - Motiv:
Sperrgestör mit aufgerichtetem Sperrstümmel, im Hintergrund
Wehr mit „Nebenloch", augenscheinlich beim Kirchenweiher
(vgl. Skizze 7). - Publiziert: 1926 von Otto Beil 1926 als „Die
Sperre", mit Bildnachweis „von Frau Professor W. Hasemann,
Gutach"37; von Fautz (1941): „Die Sperre mit hochgestelltem
Sperrstümmel".38 - Verbleib des Originals unbekannt.
Skizze 10: (u.l.): „W. H." - Nicht datiert. - Motive: Flößer fahren
über ein Wehr; im Kreis: herabstürzendes Gestör mit Flößer
. - Aufgrund der Wehrkonstruktion und der Konturen am
Schiltacher Kirchenweiher (vgl. Skizze 7). - Bleistiftzeichnung
auf Papier (21 x 14,5 cm). - Original im Museum Wolf ach (vgl.
Abb. 5). - Variante (u.l.: „W. H.") in Privatbesitz in Gutach.39
Als „die erste Arbeit in diesem Jahre" (1889) nennt Hasemann in
einem Brief an seine Braut, den er am 19. Januar in Schiltach
schrieb, seine dortige Aktivität: „Mit der Aufnahme der Flößer
bin ich fertig und mein Zug geht noch nicht gleich, so habe ich
noch ein wenig Zeit, mit Dir zu plaudern. Vormittag zeichnete
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