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Wilhelm Hasemann und seine Schiltacher Flößer-Motive
angemährtes, aber startbereites Floß, im
Hintergrund die Stadt Schiltach mit der
hohen evangelischen Kirche. Vorlage für
das letztere Motiv ist die Skizze 8 vom
6.10.1885.
Die Örtlichkeit der Floßfahrt über das
Wehr ist gleichfalls zu bestimmen: Bei
dem von Holzstapeln umgebenen Gebäude
handelt es sich um die sog. Obere
Säge, die 1874 an der Hauptstraße nach
Schenkenzell erbaut worden war.53 Hier
lag in der Kinzig ein Wehr, der „Mühlen-
teich", von dem der „Mühlgraben" zur
Hinteren Mühle in Schiltach abging.54
Die Örtlichkeit Obere Säge-Mühlenwehr
ist exakt das Motiv von Foto 4 Hasemanns
, auf dem er auch den Moment
des Absturzes eines Floßes mit dem
„Fahrer" festhalten konnte. Es dürfte
gleichfalls im Oktober 1888 entstanden
sein, als Hasemann in Schiltach tätig
war und die Floßordnung das Flößen
noch gestattete (Floßzeit: 1.3.-30.11.).55
Vermutlich ließ er seine damaligen Fotoplatten
von Wilhelm Peter, Gold- und
Silberarbeiter in Wolf ach entwickeln:
Dieser besaß dort als erster ein Fotolabor
, und aus seinem Nachlass stammen
vier durch seinen Firmentempel autorisierte
Schiltacher Flößerfotos.56
Illustration 7: (u.L): „W. Hasemann"
Stich: „Schiltach"57: Die Kinzig mit der
nördlichen Häuserfront der Schiltacher
Altstadt; unter der Häberlesbrücke ein
Floß mit Flößern: zwei prüfen die Wiedverbindungen
, einer steht im Wasser und
rückt das Gestör (vgl. Abb. 13, S. 85).
Eine Vorlage für die Stadtansicht, die in
ähnlicher Form auch Illustration 3 aufweist
, ist nicht bekannt. Dagegen findet
sich die Flößerszene auf Foto 5, vor allem
die beiden Flößer, die sich mit den Wied-
gl'äftev van bttt gthivg.
Abb. 6: „Flößer von der Murg" (eigentlich: von
der Kinzig) („Illustration 5"). - Aus: Jensen
Abb. 7: Der Flößer Jakob Wößner (f 1912)
(„Foto 3"). - (c) Kunstmuseum-Hasemann-
Liebich, Gutach
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