http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0087
Hans Harter
Abb. 14: Flößer fahren
über das Wehr am
Schiltacher Kirchenweiher
(„Foto IV). -
(c) Kunstmuseum-
Hasemann-Liebich
Abb. 15: Schiltacher
Flößer („Foto 2"). -
(c) Hasemann-Liebich-
Museum
tisches Bild- und Fotomaterial
von dem seit dem Spätmittelalter
hier heimischen
Gewerbe, mit seinen speziellen
Techniken und den „rauhen
" Männern, die es beherrschten
.
In seiner künstlerischen
Umsetzung ist jedoch auch
eine bestimmte Stimmung zu
verspüren, eine verhaltene
Sympathie gegenüber seinen
Motiven, eine Ruhe in der
Darstellung, die die enorme
Kraftentfaltung, die Anstrengung
und die Gefährlichkeit des Flößens eher außer Acht lässt.
Man hat von einem „Stimmungsnaturalismus" gesprochen, von
einer „lyrischen Komponente",104 die er auch hier einsetzte, um
das in die natürlichen Abläufe wie Wetter, Wasser und Jahreszeiten
eingebundene Schaffen auf dem Bach zum Ausdruck zu
bringen. Dies auch im Sinne der mit dem Flößen verbundenen
„Schönheiten":105 Etwa der ruhig auf dem Fluss liegenden Ge-
störe, der majestätisch dahinschwimmenden und mit scheinbarer
Leichtigkeit die Wehre nehmenden Holzungetüme, der den
Bach bevölkernden, arbeitsamen Männer mit den hohen Stiefeln
und speziellen Werkzeugen, alles Bestandteile einer alten
Gewerbe- und Kulturlandschaft, die sieht- und merkbar vor
einem gewaltigen Umbruch oder gar an ihrem Ende stand.
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