Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 115
(PDF, 82 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0116
Denkmalkunst und gefährdetes Gedenken

Furcht vor späteren Angriffen aus der Presse weigerte, fand
stattdessen Stadtrat Martin die allgemein gelobten „herzlichen
Begrüßungsworte". Auch der Oberbürgermeister fand bei seiner
Willkommensrede die passenden Worte für die Angehörigen
des ehemaligen 172er Regiments, die opferwillig bereit
waren, den gefallenen Helden, „die den Heldentod für das Vaterland
gestorben sind" ein Ehrenmal an einer schönen Stelle
ihrer ehemaligen Garnisonsstadt zu errichten. Ein unerbittliches
Schicksal habe von ihnen in den furchtbaren Leiden des
Krieges „das Opfer des Lebens für das Vaterland gefordert". Er
schloss mit der Aufforderung: „Möchten unsere Nachkommen
beim Anblick dieses Denkmals nie vergessen, was sie dem Andenken
so vieler Helden schulden." Oberst Bohnsack a. D., ein
Mitbegründer des Regiments vor 30 Jahren, stellte die große
Trauer über die blutigen Verluste des Regiments in den Mittelpunkt
, Vorstand Schlicker, Lockführer, dagegen forderte, „der
Tag soll ein Markstein für den Wiederaufstieg unseres geliebten
Vaterlandes sein".

Die schon bei der Grundsteinlegung mit eingemauerte Urkunde
ist eine Kurzfassung der Regimentsgeschichte seit seiner
Gründung in Straßburg an Kaisers Geburtstag, dem 22.03.1897.
Das Regiment hatte durch ständige Auffüllungen aufgrund der
enormen Anfangsverluste im ersten Kriegs] ahr 1914 eine Stärke
von 30000 Soldaten, von denen 10000 schwer kriegsbeschädigt
wurden und fast 4000, d.h. über 13% gefallen sind oder
vermisst wurden. Das Regiment rekrutierte sich aus Wehrpflichtigen
, gedienten Landsturmmännern und Kriegsfreiwilligen
aus Baden, Westfalen, Hannover, den Hansestädten und
aus Baden und dem Elsass. So fand der erste Regimentstag 1925
in Elberfeld, der nächste nach Offenburg in Göttingen statt.
Offenburger Mitglieder waren neben den drei erwähnten Hu-
berbrüdern Otto (f 1914), Emil (fl939) und Ludwig auch die
vier Huglebrüder: der spätere Offenburger Dekan Hermann
Hugle (1*1973), Alfons, Richard und Robert, der schon 1917 mit
19 Jahren zu den 33 früh gefallenen Schülern des Offenburger
Gymnasiums gehörte und nach einem tödlichen Granatschuss
neben dem Schlachtfeld in fremder Erde in Dourges (Dep.
Aisne) beigesetzt wurde.3 Ein namentliches Andenken an die
Gefallenen des Regiments fand sich Jahr für Jahr auch durch
den Eintrag in den Gedenkbüchern der damaligen drei Offenburger
Kirchengemeinden von Heiligkreuz, Dreifaltigkeit und
evangelischer Stadtkirche. Unter den dortigen 13 Einträgen für
1917 findet sich ein Lehrer und ein Schüler des Gymnasiums.

Da das Offenburger Traditionsregiment 170 die angestammten
sogenannten Ihlenfeldkasernen in der Oststadt besetzten,

Abb. 3: Gefallenengedenken
in der
Kirchengemeinde
(Stadtkirche)


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0116