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142 Rolf °swald
Abb. 1: Die Batterie
mit Mörser, vorne
Karl August Arnold
(Rückenansicht)
Aber: Darf man Bilder vom Krieg, darf man Kriegstote, Leichname
auf dem Schlachtfeld zeichnen und diese dann der Öffentlichkeit
präsentieren? Ist es nicht pietätlos, Tote zur Schau
zu stellen? Andererseits, die Kriegstoten nicht zu zeigen, sie zu
verschweigen, heißt dies nicht, den Krieg zu verharmlosen,
weil man die Opfer ignoriert? Einen Krieg ohne Opfer aber gibt
es nicht. Und sie nimmt man erst wahr, wenn man sie sieht.4
Alleine eine Statistik von Opfern löst keinen Schreck aus -
wirkt so, als ginge es um einen Krieg der Zahlen und nicht der
Menschen. Wenn man sich mit dem Krieg, mit den Kriegsfolgen
, mit dem Leid der Menschen befasst, bedarf es zwingend
Bilder vom Krieg.
Kriegsbilder lassen sich unterschiedlichen Absichten und Zielen
zuordnen:
- Sie stellen die Schrecken des Krieges und seiner Folgen
dar - und wollen damit abschrecken, sind gegen den Krieg
gerichtet.
- Sie dienen der Rechtfertigung, gar der Verherrlichung des
Krieges - wollen für ihn werben.
- Sie unterstützen die Propaganda der kriegführenden
Mächte, indem sie den jeweiligen Feind karikieren, diskriminieren
und verunglimpfen.
Eine Sammlung illustrer Beispiele dafür findet sich in einer
Ausstellung, die Wissenschaftler aus Kalifornien gestaltet
haben.5
Einige bekannte Maler haben am Ersten Weltkrieg teilgenommen
und sich mit ihm malerisch auseinandergesetzt. Die
Ergebnisse sind äußerst unterschiedlich ausgefallen. Max Ernst
machte z.B. nicht viel Aufheben von seiner Kriegsteilnahme.
Er stellte nur fest: „Max Ernst starb am 1. August 1914. Er
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