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144 Rolf °swald
dar? Welche Botschaften transportieren seine Arbeiten? Im
Folgenden soll versucht werden, den Maler Karl Arnold und
seine Kriegsbilder vor dem Hintergrund dieser Fragen zu beleuchten
.
Kurzbiographie von Karl August Arnold (nach Kurt Wink)
Am 29.10.1888 wird Karl August Arnold als Sohn des „Hauptlehrers
" Adam Arnold und seiner Ehefrau Elisabeth, geb.
Eckert, in Steinbach bei Baden-Baden geboren. Als er zehn
Jahre alt ist, wird der Vater Rektor an der „Volksschule" in
Schöllbronn, einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Ettlingen
. Um das Gymnasium zu besuchen, muss er jeden Tag drei
bis vier Kilometer zu Fuß auf der Höhe des landschaftlich idyllischen
Albtals nach Ettlingen gehen. Er nimmt bei diesem
täglichen Weg fünf Jahre lang die ihn umgebende Natur, die
Obstbäume, den Wald, die Wiesen und Felder wie auch die
schönen Ausblicke von dem Höhenrücken in sich auf. Von
1907 bis zum Abitur 1909 besucht er das Humboldt-Gymnasium
in Karlsruhe. Um der Militärpflicht nachzukommen,
meldet sich Arnold 1909 in Straßburg als „Einjähriger Freiwilliger
". In Straßburg beginnt er danach ein Studium der Germanistik
und der Kunstwissenschaften und schließt sich einer
Burschenschaft an, der schlagenden Verbindung „Arminia
Straßburg"8. Besuche und Studien in den Straßburger Museen
und eigene Malversuche ermutigen ihn, sich der Malerei zuzuwenden
und nicht Lehrer zu werden, wie es die Eltern vorgesehen
hatten. Er zieht nach München und bewirbt sich dort 1912
erfolgreich an der Akademie für bildende Künste bei Professor
Heinrich von Zügel9. Nach zweijährigem Studium bekommt er
mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 die Einberufung
zum Kriegsdienst.
Zunächst als Frontsoldat, später als Beobachtungsoffizier
kommt Arnold an die West- und kurzzeitig an die Ostfront. Das
Kriegsgeschehen hält er in einer großen Anzahl von Skizzen,
Aquarellen, Tuschzeichnungen fest. Nach dem Krieg lebt er
zunächst im Schwarzwald, heiratet 1920 seine Cousine Luise
Eckert und lässt sich mit ihr in Bayern in der Gemeinde Endorf
nieder. Als „Maler des Chiemsees" beginnt eine neue Lebensund
Schaffensphase. Arnold eröffnet auf der Herreninsel im
Bibliotheksaal des Alten Schlosses seine Ausstellung zusammen
mit anderen Malern. 1921 bis 1940 findet alljährlich die
„Kunstausstellung Arnold - Herrenchiemsee" statt. 1924 wird
Tochter Anneliese geboren. Arnold erhält Anfang der 1940er
Jahre seine Einberufung; als Reserveoffizier ist er für den Ein-
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