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Die Kriegsbilder des Malers Karl August Arnold aus dem Ersten Weltkrieg
zug von Pferden und Fahrzeugen für das Militär zuständig.
1960 bezieht er eine Wohnung in Rosenheim. Am 7. November
1980 stirbt Karl August Arnold 92-jährig in Rosenheim.
Der malende Soldat
Das erste Foto von Arnold als Soldat, das wir kennen, zeigt ihn
an Weihnachten 1909 als „Freiwilligen Einjährigen" in strammer
Pose, Paradeuniform, Stehkragen, weiße Handschuhe in
der einen, Schildmütze in der anderen Hand schaut er selbstbe-
wusst und stolz in die Ferne seiner soldatischen Zukunft. 1914
unmittelbar nach Kriegsausbruch wird Arnold zum Bayerischen
3. Fußartillerie Regiment eingezogen. Schon im August
1914 kommt er an die Westfront zwischen St. Quentin und
Reims nach Avricourt nahe der Oise.
Über seinen weiteren Einsatz und die Standortverlagerungen
gibt sein Kriegstagebuch Auskunft.10 Danach war er im
Frühjahr 1915 mit seiner Kompanie südlich/westlich von Pe-
ronne an der Somme stationiert. Sein Haupteinsatzbereich in
den Kriegsjahren war das Gebiet an der Somme, allerdings war
er an der Somme-Schlacht11 nicht beteiligt; in diesen Monaten
war er an der Ostfront eingesetzt. Vom Sommer 1916 bis Herbst
kam Arnold nach Galizien in das Gebiet um Brzezany zwischen
Lemberg und Tarnopol. Ende 1916 befindet er sich in Sechauld;
danach zwischen Sedan und Reims (z.B. Dez. Monthois). Ab
März oder April bis zum 19.6.1917 ist er in Fort Brimont (5 km
nördlich von Reims) stationiert. Erneut wird er dann für einige
Monate an die Ostfront verlegt. Über Mainz, Frankfurt, Leipzig
, Görlitz, Krakau ging es nach Lemberg. Ab August war Arnold
im Kurland stationiert worden und im September 1917 an
der Schlacht um Riga beteiligt.
Wieder aus dem Osten zurückgekehrt, stand er bis Kriegsende
im nordöstlichen Frankreich um Cambrai/Bapaume an
der Front.
Als Artilleriebeobachter war es seine Aufgabe, die feindlichen
Stellungen, Truppenstärke und -bewegungen zu beobachten
und zu berechnen, sie auszukundschaften und an die Batterie12
weiterzugeben. Seinen Standort bezog er auf Beobachtungsständen
hoch oben in Bäumen, wo er auf einer provisorischen
Holzplattform einerseits eine gute Übersicht über das
Schlachtfeld hatte, andererseits geschützt vor feindlichem
Einblick, Gewehrfeuer und Splitterwirkung war (siehe Abbildung
10). Einige dieser Stellungen sind für ihn ein Hort geworden
, in seinen Tagebüchern widmet er einer Tanne ein wehmütiges
Abschiedsgedicht.
Abb. 2: Arnold
als Soldat
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