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Die Kriegsbilder des Malers Karl August Arnold aus dem Ersten Weltkrieg *|
Skizzen vermuten lassen. Ein bezeichnendes Beispiel dafür ist
die Skizze auf einer Postkarte mit einem Gedicht über den Tod
eines Kameraden, dessen Grabstätte und einen Granateinschlag
.
Auf der Rückseite dieser Federzeichnung, die ein Soldaten-
grab auf dem Friedhof hinter der Kapelle von Schloss Denie-
court darstellt, schrieb Arnold handschriftlich folgenden Text:
„Infanterist Georg Wantscher vom 8./8. Res. Inf. Rgt. (auf ...
stand gefallen Karfreitag. Ostern 1915 beerdigt - Oster Montag
Granateinschlag auf s. Grab)"
„Hinter der Schloßkirch'
Ganz hart an der Mauer,
dort ruh'n sie nun
auf ewig Dauer.
Ihr glaubt,
sie fanden Gesellschaft nicht?
Der Mond, er spendet ja
Silbernes Licht.
Auch eine Granate
gesellte sich zu:
So haben sie gefunden
Die ewige Ruhl"
Oster-Montag 1915 K.A. Arnold
Erst später in seinem Kriegstagebuch 1914/17 ergänzte er dieses
Gedicht mit dem bitteren, sicher den vaterländischen Patriotismus
des offiziellen Militärs karikierenden, Zusatz:
„Gloria, gloria,
gloria, victoria,
ja mit Herz und Hand
fürs Vaterland, fürs Vaterland.
Und die Vöglein im Walde,
die sangen so wunder-, wunderschön,
in der Heimat, in der Heimat,
da gibt's ein Wiederseht!14
In dem beginnenden Stellungskrieg brachten sich die Truppen
gegenseitig erbarmungslos um. Arnold hielt oft die letzten
Stunden der Opfer vor der Grablegung fest. Im Schloss Denie-
court hat er zwei im Kampf umgekommene Kameraden skizziert
.
Die zwei Leichname hat man in einer Ecke eines Saals auf
eine Decke gelegt. Ein Soldat widmet sich ihnen, mit abge-
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