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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 152
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Rolf Oswald

Abb. 12: Zerstörtes
Gutshaus bei Uexküll,

1.9.1917

wesen, das vermutlich kurz vorher seine Kameraden, möglicherweise
unter seiner Mitwirkung, in Brand geschossen
haben, handelt es sich um ein Gutshaus bei Uexküll, einer
kleinen Stadt ca. 30 km stromaufwärts von Riga. Angesichts des
schrecklichen Geschehens fällt es schwer, etwas über die malerische
Technik anzumerken: Viele der Aquarelle von Arnold
sind kolorierte Zeichnungen, bemüht, das Geschehen möglichst
detailgetreu wiederzugeben. Bei dieser Abbildung ist es
dem malenden Soldaten meisterhaft gelungen, nur mit Farben
und Wasser die zerstörerische Explosion und den Brand nach
dem Einschlag der Granaten darzustellen, der das nur angedeutete
stolze Gutshaus in Kürze vollends vernichtet haben wird.
Mit wenigen Pinselstrichen zeigt er expressiv die Vernichtung
einer bisher friedlichen Lebens- und Heimstätte von Menschen
, Tieren und ihrer Kultur.

Auf dieser amtlichen Nachricht vom Tode des Soldaten Andreas
Bürkle an seine Angehörigen wird symbolträchtig ein Soldat
gezeigt, der unversehrt, ohne Wunden, gekleidet in tadelloser
Uniform, auf einer grünen Decke liegt, den Kopf auf den Tornister
gebettet, die Beine übereinander geschlagen. Eine junge Frau
mit Engelsflügeln und einem Sträußchen Eichenblätter beugt
sich hingebungsvoll über ihn. Sie befinden sich an einem unbestimmten
Ort, um sie herum kein Leben, keine Landschaft, es
handelt sich eher um einen gedämpften Raum; das Bild soll
Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen und tatsächlich wirkt die
Szene friedlich, wäre nicht die Aufschrift: „Er starb fürs Vaterland
", die die verzweifelte Frage der Angehörigen nach dem
„Warum" dieses Todes beantwortet soll. Das Bibelzitat „Wir


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