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Die Kriegsbilder des Malers Karl August Arnold aus dem Ersten Weltkrieg
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Abb 19: Beobachtung
des englischen
Grabens vor
Hebuterne, 7.5.1918
um 10 Uhr abends
auch nicht solches zum Händewaschen, furchtbar zerwühlter
Boden, schrecklich verstümmelte Bisenschienen, englische Tanks,
dann und wann zerstückelte Telefonmaste, ein Granatloch in
dem 3 Menschenschädel liegen, unweit davon die Knochen eines
Unterschenkels mit Überresten von Wickelgamaschen und guterhaltenen
, englischen Soldatenstiefel, usw., ja, so ist's recht für
mich. Hier kannst Du leben, schaffen oder sterben1/'17
Die Stollen, deren Eingang man hier sieht, gingen bis sechs
Meter tief ins Erdreich. Sie waren teilweise in mehrere Stuben
unterteilt. Ständig begleitete die Soldaten die Angst, darin verschüttet
und begraben zu werden.
Späterer Zusatz: „Mein Scherenfernrohr im ersten (und zweiten)
Graben von Hebuterne, wo ich als Beobachtungs- und Verbindungsoffizier
im Frühjahr und Sommer 1918 mit Utffzr. Huber
und zwei Fernsprechern Dienst tat. Die Batterie 5. bayer. Fußar-
tellerie 3 unter Hptm. Hüber und Oberleutn. Egger (Miesbach) lag
in Feuerstellungen in der Mulde zwischen Miraumont- Puissieux,
täglich schwer beschossen von engl. Batterien. - Gegen Flieger- u.
Feindeinsicht ist das Scherenfernrohr stets bestens maskiert u.
bedeckt gewesen/
Ein liebevoll aquarellierter, bunt leuchtender Blumenstrauß,
detailgenau sind die Köpfchen des Wiesenklees, die Rispen
des Sauerampfers und die Blüten des Fingerkrauts wiedergegeben
, ganz naturbelassen: Symbol einer friedlichen Sommerwiese
. Dagegen die Vase - eine Patronenhülse von einem
großkalibrigen Geschoss, dessen Kugel vermutlich französische
Soldaten töten sollte oder getötet hat.18 Sie steht auf
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