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Karl-August Lehmann
und vom Gengenbacher
Niggeltum. Jede freie Minute nutzte er, um zu malen, was er gerade sah
und wo er ein Motiv als Herausforderung erkannte. Beredtes
Zeugnis davon geben seine Skizzenbücher, die er ständig mit
sich führte, während seiner regulären Arbeit oder auch bei
einer Wanderung oder einem kurzen Urlaubsaufenthalt. Eine
einfache Handzeichnung, ein paar Striche für eine bescheidene
Skizze vor Ort genügten ihm, um sich zu Hause intensiv mit
dem künftigen Kunstwerk auseinanderzusetzen. Mit einem
nahezu fotografisch exakten Gedächtnis arbeitete er in seiner
Werkstatt die Feinheiten heraus. Er verstand es, ein faszinierendes
Spiel von Umrissen und Farben entstehen zu lassen, ganz
gleich, ob die vertraute Umgebung im Harmersbachtal oder
einer eher fremden Region war. Oder er beschäftigte sich stundenlang
mit Rosen in einer Vase, entwarf Skizzen und verwarf
sie wieder. Hier zeigte sich sein Gefühl für Details gerade im
Stillleben.
Berthold Roth entwickelte im Laufe der Zeit ein breites
Spektrum von Stilarten, Richtungen und Techniken. Er experimentierte
, ließ sich von Stimmungen einfangen und brachte
sie mit Leidenschaft zu Papier. Dabei verstand er ebenso mit Öl
oder Aquarell und Pastelltönen umzugehen oder mit Radierungen
Stimmungen in Szene zu setzen.
Ständig arbeitete Berthold Roth an sich selbst. In den
1990er Jahren besuchte er mehrfach Fortbildungen bei Profes-
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