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Ettenheim nicht nützlich und nötig sind, so sind sie es nirgendwo
; doch brauche man sie, um die kranken Pfarrer zu
ersetzen. Wenn auch Ettenheim arm ist („etsi urbecula Ettenheim
sit tenuis conditionis"), so ist die Umgebung reich genug,
um sie zu ernähren, jedenfalls reicher als Oppenau ... (ebd.
442). Am 20.02.1669 zieht der Bischof einen Strich unter die
Rechnung: er will nicht, dass seine Untertanen mit Bettelmönchen
belastet werden (ebd., 448 vo).
Kaum ein Jahr später, am 12.02.1670, bittet die Gemeinde
nochmals um die Einpflanzung von Kapuzinern, natürlich
ohne Erfolg (G 6313, 15; 33). Nach einer neuen Bitte der
Gemeinde Ettenheim wird sich die Stimmung in Molsheim
ändern: man sollte eher Almosen etwelchen Bettelmönchen
, welche im Bistum sesshaft sind, geben als den Franziskanern
in Kenzingen. Da die Schwester des Bischofs,
Witwe Leopolds von Baden, im nahen Mahlberg residiert,
könnte sie so über Beichtväter verfügen (ebd., 181). Die Gün-
dung wird stattfinden, aber in Mahlberg.4 Eine weitere Bitte
der Gemeinde Ettenheim kommt am 15.04.1671 zu spät: der
Bischof hat inzwischen die Erlaubnis zur Gründung in Kippenheim
, das nur eine halbe Stunde weiter liegt, gegeben
(ebd., 204).
Am 20.08.1670 verteidigt der Abt von Schuttern, wie schon
jener von Ettenheimmünster, sein Recht, Paramente, Altäre,
Kelche und Glocken zu weihen; die zugesandten Dokumente
werden im Archiv verwahrt werden (G 6313, 92).
Am 04.04.1674 meldet der Prior von Schuttern das Absterben
des Abts Blasius Sarway; die Abtswahl wird auf den
10. April festgelegt (G 6313, 581).
Der Pfarrer von Schuttern wird am 28.05.1664 nach Molsheim
zitiert, um ihn zu Rede zu stellen. Er hatte dem Jakob
Freitag und der Dorothea Geswein erlaubt, außer der Diözese
zu heiraten, obwohl schon ein Prozess deretwegen vor
dem Konsistorium in Gang war (G 6311, 319).
ZENGER(LIN) (ZIEGLER) Jacobus, Friburgensis, wird am
09.05.1674 für ein Jahr als Pfarrer von Gamshurst angenommen
(G 6313, 584), obschon die Präsentation durch
den Abt Placidus von Schuttern erst am 18. desselben Monats
ausgestellt wurde (G 1421, 91).
WILLENWART (WÜLLENWARTH) Joannes Conradus, ca-
pellanus in Offenburg, wird am 05.05.1681 durch Abt Placidus
von Schuttern zur Pfarrei Zunzweier präsentiert: diese,
der Abtei Schuttern inkorporierte Pfarrei, wurde bisher „per
incertos pastores" verwaltet und stand leer durch die Resignation
von Jenger, Pfarrer von Hofweier (G 1421, 177). Er soll
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