http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0238
_I moderne Bebauung).
Die Anfangsdatierung der Burg
Die neuen Geländebegehungen erbrachten recht zahlreiche Keramikfunde
(Abb. 3-6), die als Abfälle der Burg angefallen waren.
Besonders die Randstücke der Keramiktöpfe und Ofenkacheln
sind sehr aussagekräftig und stellen daher eine Geschichtsquelle
ersten Ranges dar. Ihre über weite Strecken hin ähnlich verlaufene
Entwicklung ermöglicht eine Datierung ihrer Entstehung.
In der Summe zeichnen sie - sofern eine ausreichende Zahl an
Funden vorliegt - Gründungs- und Laufzeit der jeweiligen Burg
nach. Von Fürsteneck liegen besonders Leisten- und Karniesränder
von Töpfen (Abb. 7-8) vor, die zur Lagerhaltung und zum
Kochen dienten. Manche Töpfe waren mit einem Rollrädchendekor
verziert (Abb. 8 unten rechts; Abb. 11 unten). Die älteren
Stücke sind von lokaler Machart und meist hellbraun bis dunkelbraun
gebrannt. Unter den Karniesrändern finden sich auch
feintonige Stücke einer grautonigen Drehscheibenware; ihr Kern
ist hellgrau, die Oberfläche mittel- bis dunkelgrau. Diese Ware
ist in der nördlichen Ortenau, aber auch in Nordbaden weit verbreitet
. Hinter ihrer Herstellung stehen wohl größere, überregional
agierende Töpferwerkstätten.
Von Ofenkeramik liegt u.a. eine dunkelgraue, gerundete
Randscherbe einer relativ frühen Becherkachel des 13. Jhs.
(Abb. 9 oben links) vor, die mit recht großen Glimmerplätt-
chen gemagert ist. Weitere Randscherben gehören zu braunto-
nigen Viereckkacheln (Abb. 9-10; Abb. 11 oben rechts), die im 14.
und auch im 15. Jh. üblich waren.
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