Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 251
(PDF, 82 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0252
Die ehemalige Orangerie des Benediktinerklosters Ettenheimmünster

eine Zwischenstellung „zwischen apotheotischer Herrscherverklärung
und klösterlicher Bescheidenheit" einnehmen.14

Eine Schieflage heutiger Orangerieforschung besteht darin,
dass sich das Interesse großenteils auf noch bestehende Bauten
konzentriert. Gerade im Fall der Klosterorangerien ist dann
zumindest in Deutschland eine realistische Einschätzung der
historischen Gegebenheiten praktisch unmöglich, denn nur
wenige Einrichtungen haben die Säkularisationswelle um
1803 überlebt. Ein Bild, das der vormodernen klösterlichen
Orangeriekultur einigermaßen gerecht wird, lässt sich nur
entwerfen, wenn auch die abgegangenen Winterungsgebäude
und die daran geknüpften gärtnerischen und repräsentativen
Praktiken in den Blick genommen werden. Dies soll hier exemplarisch
am Beispiel der ehemaligen Abtei Ettenheimmünster
erfolgen.

Datierung

Das Orangeriegebäude in Ettenheimmünster gehört zu den relativ
jungen klösterlichen Beispielen dieser Architekturgattung
. Nachdem Abt Johann Baptist Eck (reg. 1710-40) für den
barocken Klosterneubau durch Peter Thumb (ab 1718) gesorgt
hatte, war das Ensemble seit den 1730er Jahren in einen „vorläufigen
architektonischen Endzustand" gebracht. Ecks Nachfolger
, Abt Augustin Dornblüth, hatte nun für die weitere ästhetische
Ausgestaltung zu sorgen. So ließ er 1769 eine neue
Orgel durch Johann Andreas Silbermann einbauen15 und die
Wallfahrtskirche St. Landelin instandsetzen, und er wurde
auch zum Bauherrn der Orangerie.16

Deren Bauzeit ist archivalisch belegt: 177217 schloss Abt Augustin
Dornblüth einen Akkord mit Johannes Hirschbichl über
den Bau der Orangerie. Gegen 1000 fl. sowie eine bestimmte
Menge Getreide habe er „sich verbunden nebst grabung aller fundamenter
das Orangerie haus seinen Kosten die Maurer und stein-
hauer arbeit betrepfend nach dem ihm gegebenen riß meistermässig
herzustellen, und dem bildhauer einen steinhauer gesellen wie auch
Eine Caution von 1500f. zugeben."18

Die Lage

Die Konstellation der Orangerie im Verhältnis zur übrigen
Klosteranlage ergibt sich am deutlichsten aus einer Tractus-
Karte von 1804, die die Platzierung des Gebäudes in Bezug zu
den Gartenachsen und -wegen erkennen lässt (Abb. I).19 Sie ist
geprägt von einer gewissen Kompromisshaftigkeit.20 Die Lage


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0252